Schulwege Bezirk Bruck
Vorsicht: Kinder sind unterwegs (mit Umfrage!)
Serie Teil 5: Wo die Gefahren auf dem Schulweg lauern und wie wir unsere Kinder schützen können
BEZIRK BRUCK/LEITHA. Eltern kennen das Gefühl, wenn der 6-jährige Knirps alleine Richtung Schule aufbricht. Einerseits sollen Kinder selbstständig werden, andererseits weiß man nie, was alles auf den Straßen passieren kann, vom unachtsamen Lkw-Fahrer bis zum fehlenden Schutzweg am Schulweg. 532 Kinder sind im vergangenen Jahr auf Niederösterreichs Straßen verletzt worden, drei sind ums Leben gekommen. Bei uns im Bezirk Bruck sind bei 15 Unfällen 17 Kinder verletzt worden. Wir haben uns die Schulwege im Bezirk angesehen.
Vorsicht in Schulstraßen
In vielen Gemeinden liegen die Volksschulen gemeinsam mit Kindergärten in Schulstraßen in Zentrumsnähe. Schutzwege sind aufgrund der besseren Sichtbarkeit in rot und weiß gehalten. Auch Bodenmarkierungen und Hinweisschilder sollen die Auto- und Fahrradfahrer darauf aufmerksam machen, dass hier Kinder unterwegs sind und die Straße queren. Neben 30er Zonen sind auch oft bauliche Maßnahmen wie Bodenschwellen zu finden, damit die Autos nicht zu schnell fahren. Vor den Eingängen der Schulen auf den Gehwegen befinden sich sogenannte Wellenbrecher, damit die Kinder nicht sofort auf die Straße laufen. Es gibt viele Schutzmaßnahmen, um den Schulweg für die Kinder sicher zu gestalten, doch an dieser Stelle sind vor allem die erwachsenen Verkehrsteilnehmer gefragt, auf Kinder besondere Rücksicht zu nehmen.
Schulweg und Verkehrserziehung
Um Kinder an den Schulweg zu gewöhnen, ist es wichtig, dass die Eltern diesen mehrmals gemeinsam mit ihren Kindern beschreiten und üben. Dabei sollen Eltern ihre Kinder auf mögliche Gefahren, wie schlecht einsehbare Kreuzungen oder stark befahrene Straßen aufmerksam machen und ihnen zeigen, wie man sich in diesen Situationen richtig verhält. Bereits ab der ersten Klasse Volksschule ist Verkehrserziehung ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts. "Die örtliche Polizei kommt ins Klassenzimmer und geht mit den Kindern einen Weg ab. Der Schwerpunkt liegt beim Überqueren von Straßen", berichtet eine 26-jährige Volksschullehrerin aus dem Bezirk Bruck. Petronells Bürgermeister Martin Almstädter hat selbst zwei Kinder und berichtet vom Schulweg: "Links, rechts, links zu schauen haben sie schon im Kindergarten gelernt." Der neunjährige Matthias ist in der vierten Klasse der Volksschule und geht seinen Schulweg gemeinsam mit den Nachbarskindern. Anfangs haben die Eltern den Schulweg mit ihm geübt und getestet. Auch die mögliche Gefahr der Hauptstraße wurde besprochen. Als Bürgermeister von Petronell hat Martin Almstädter dafür gesorgt, dass der Schulweg für die Kinder noch sicherer wird. Die Zufahrt zur Volksschule wurde gesperrt, ein Weg wurde verbreitert und eine Schräge wurde abgeflacht. Er sieht die Gefahr vor Schulen vor allem dabei, dass viele Kinder unter Zeitdruck mit dem Auto bis direkt vor die Schule gebracht werden. Martin Almstädter meinte, dass die Eltern die Zufahrtssperre gut angenommen haben.
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