Covid-19
Burgenland will künftig Corona-Tests eigenständig auswerten
Das Land baut die Testkapazitäten für Coronavirus-Tests massiv aus. Ziel ist es, alle Beprobungen künftig im Land auszuwerten. Für Altenwohn- und Pflegeheime, Behinderteneinrichtungen, Spitäler sowie Schulen und Kindergärten wird es klare Vorgaben geben, welche Maßnahmen wann gesetzt werden.
BURGENLAND. Nach einem Runden Tisch mit Experten aus dem Spitalsbereich, der Trägerorganisationen der Altenwohn- und Pflegeheime, der Mobilen Hauskrankenpflege sowie der Behindertenwohnheime gaben LH Hans Peter Doskozil und Soziallandesrat Christian Illedits die neuen Corona-Maßnahmen des Landes bekannt.
Tagelanges Warten auf Corona-Testergebnisse
Das Land reagiere mit diesem Maßnahmenpaket auf Versäumnisse des Bundes, so Doskozil. so wartet etwa das Burgenland seit Tagen auf Testergebnisse zweier Pflegeheime. Die Proben hätten in Graz ausgewertet werden sollen, wurden jedoch aufgrund von Kapazitätsengpässen in der Uni Graz nach Wien zur AGES, der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit, gesandt.
„Es geht nicht an, dass wir tagelang auf Testergebnisse warten und in dieser Zeit betroffene Einrichtungen im Unklaren über die weitere Vorgangsweise gelassen werden“, sagt Doskozil.
Aufbau von Testkompetenzen
Deshalb werde man nun im Burgenland die notwendigen Laborkapazitäten und Testkompetenzen auf- und ausbauen. „Sämtliche COVID-19-Testauswertungen sollen in vertretbarer Zeit im Burgenland ausgewertet werden“, so der Landeshauptmann. Damit beauftragt werden die KRAGES und die Barmherzigen Brüder in Eisenstadt. Die Ausschreibung der notwendigen Geräte ist bereits erfolgt.
Maßnahmen im Spitalsbereich
Künftig muss jeder Spitalsbesucher verpflichtend eine FFP2-Maske tragen. Diese werden von den Spitalsbetreibern zur Verfügung gestellt. Außerdem wird ein klares Entlassungsmanagement eingeführt. Dieses sieht vor, dass jeder Patient und jede Patientin vor der Entlassung - z.B. in ein Pflegeheim - auf COVID-19 getestet werden.
Spitalsmitarbeiter: Tests im 2-Monate-Intervall
Weiters sollen sämtliche Mitarbeiter der burgenländischen Spitäler alle zwei Monate getestet werden. Für die Altenwohn- und Pflegeheime wird es künftig spezielle Ambulanzzeiten geben; zwischen den Heimbetreibern und den Spitälern wird es dazu eine spezielle Vereinbarung geben. Das vierstufige System im Pflegebereich wird als Verordnung ab 1. August gelten.
Maßnahmen im Pflegebereich
Eine einheitliche Vorgangsweise wird durch einheitliche Regelungen für Altenwohn- und Pflegeheime sichergestellt. Die ARGE Hauskrankenpflege hat bereits ein Modell vorgelegt. Dieses wird Grundlage für die für 1. August vorgesehene Verordnung sein. „Damit haben wir eine gute Lösung gefunden, die Sicherheit für den wohl sensibelsten Bereich, den Pflegebereich, bietet. Die Betreiber brauchen und wünschen sich konkrete Vorgaben“, zeigt sich Illedits zufrieden.
Maßnahmen im Bildungsbereich
Klare Vorgaben wird es schließlich auch für die Kindergärten und Schulen geben. Bis Mitte August muss die Bildungsdirektion gemeinsam mit der zuständigen Abteilung in der Landesverwaltung konkrete Richtlinien erarbeiten. Die Betreiber und die Eltern werden diese Informationen unmittelbar nach Vorliegen erhalten. „Solche Vorgaben, wie man mit bestimmten Situationen umgeht, hätte ich mir auch vom Bund erwartet“, so Doskozil, der von Seiten des Bundes klare Vorgaben vermisst.
Doskozil: „Kenne bislang nur die Farben des Ampelsystems“
„Ich erwarte mir vom Bund, dass er das, was er ankündigt, auch umsetzt.“ Auch vom angekündigten „Ampelsystem“ kenne man bisher nur die Farben und keinerlei inhaltliche Details. Das Land nehme daher das Heft des Handelns selbst in die Hand und sorge gemeinsam mit Expertenn für die nötigen Vorgaben, erklärte der Landeschef.
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