ÖGB Burgenland zieht Bilanz
„Kurzarbeit war die wichtigste Maßnahme in der Krise“

Das Jahr 2020 war auch für den ÖGB Burgenland herausfordernd: Landesvorsitzender Erich Mauersics und Landessekretär Andreas Rotpuller | Foto: ÖGB Burgenland/Horvath
  • Das Jahr 2020 war auch für den ÖGB Burgenland herausfordernd: Landesvorsitzender Erich Mauersics und Landessekretär Andreas Rotpuller
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Die Bilanz 2020 von ÖGB Burgenland und seinen Gewerkschaften: Erfolgsmodell Kurzarbeit, Anstieg bei Rechtsberatung und mehr Betriebsratsgründungen.

BURGENLAND. „Das Jahr 2020 hat uns als Gewerkschaft vor große Herausforderungen gestellt. Trotz eingeschränkter Beratungstätigkeit haben wir mehr Beratungen als je zuvor durchgeführt. Trotz Krise wurden zahlreiche Betriebsratskörperschaften neu gegründet. Von der von uns geforderten Kurzarbeit hat statistisch gesehen jeder zweite burgenländische Beschäftigte profitiert. Leider mussten wir aufgrund der wirtschaftlichen Lage auch ein Mitgliederminus hinnehmen“, fasst ÖGB-Landesvorsitzender Erich Mauersics zusammen.

Rechtsberatung

Obwohl der ÖGB und seine Gewerkschaften 2020 Rechtsberatungen nur telefonisch oder schriftlich durchführen konnten, gab es einen Anstieg sowohl bei den Auskünften als auch bei den Interventionen, Insolvenzen und bei den Klagen. Mehr als 3,2 Millionen Euro wurden für Burgenlands ArbeitnehmerInnen erstritten. Das sind um eine halbe Million Euro mehr als 2019.

Mitgliederzahlen

Ein leichtes Minus von 2,2 Prozent musste der ÖGB Burgenland 2020 bei den Mitgliedern hinnehmen. Durch Kündigungen und Betriebsschließungen gingen Mitglieder verloren. In der Krise war es auch nicht möglich, raus zu gehen und die Menschen von einer Mitgliedschaft zu überzeugen, heißt es vom ÖGB Burgenland. Derzeit sind 40.650 Männer und Frauen Mitglied beim ÖGB Burgenland.

Kurzarbeit

„Die Kurzarbeit war wohl die wichtigste Maßnahme für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Krise. Sie erhalten bis zu 90 Prozent ihrer Löhne bzw. Gehälter, sie sind finanziell zumindest abgesichert und ihre Arbeitsplätze konnten gerettet werden. Fast 50.000 Menschen im Burgenland sind oder waren in Kurzarbeit. Ohne dieses Instrument der Sozialpartnerschaft sähe der burgenländische Arbeitsmarkt wohl ganz anders aus“, erklärt ÖGB-Landessekretär Andreas Rotpuller.
Die am stärksten betroffenen Branchen waren die Produktion mit 12.500 Menschen in Kurzarbeit, gefolgt von Gastronomie und Hotellerie mit 11.000 Betroffenen, der Bereich Handel, Instandhaltung und KFZ-Reparaturen mit 10.000 Betroffenen. Am Bau gibt es 4.600 Menschen in Kurzarbeit und bei den Dienstleistungen sind es 2.000 Betroffene.

Belegschaftsvertretungen

Trotz Krise entwickelten sich 2020 die Belegschaftsvertretungen im Burgenland positiv. In 13 Betrieben wurden neue Betriebsräte bzw. Jugendvertrauensräte gegründet. Die Zahl der Vorsitzenden stieg damit auf 264. Mauersics: „Insgesamt kümmern sich im Burgenland mehr als 2.000 Betriebsrätinnen und Personalvertreter um die Anliegen der Kolleginnen und Kollegen draußen in den Betrieben und unterstützen uns in unserer Arbeit.“
Damit sie noch mehr werden, plant der ÖGB eine „BetriebsrätInnen-Kampagne“, die nach Ostern gestartet wird. Rotpuller abschließend: „Ziel ist es, möglichst viele Burgenländerinnen und Burgenländern zu erreichen, die mit der Situation in ihren Firmen unzufrieden sind und etwas verbessern wollen. Unter mir-reichts.at können sie sich informieren und an der Kampagne aktiv teilnehmen.“

Vorschläge für die Zeit nach der Krise

Der ÖGB Burgenland blickt positiv in die Zukunft. Von Arbeitnehmerseite wurden bereits Vorschläge für nach der Krise eingebracht. Das Modell der Pflegestiftung, der Comeback-Beteiligungsfonds für Unternehmen oder die Vorschläge zur Krisenfinanzierung wie etwa eine Millionärssteuer und die Erhöhung des Arbeitslosengeldes.

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