Coronabedingte Ausfälle
Wirtschaftskammer fordert schnelleres Freitesten

- „In vielen Betrieben spitzt sich die Lage dramatisch zu“, warnt Wirtschaftskammer-Präsident Peter Nemeth.
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Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth fordert die rasche Lockerung der Quarantäne-Regeln sowie die Anpassung des Epidemiegesetzes.
BURGENLAND. „Ich habe das schon mehrfach thematisiert, nun ist Feuer am Dach. In vielen Betrieben würden bis zu einem Viertel der Belegschaft fehlen, weil sie in Quarantäne sind. Oftmals ohne Symptome“, sagt Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth.
Reduzierung der 7-Tage-Regelung
Er fordert nun Augenmaß bei den Quarantänebestimmungen durch die Behörden sowie eine Reduzierung der burgenländischen 7-Tage-Regelung für das Freitesten. Nemeth: „Positiv getestet und ohne Symptome eine Woche zu Hause sitzen, die Polizei muss das auch noch kontrollieren und im Betrieb werden sie dringend gebraucht. Die Situation ist nicht länger tragbar.“

- Andreas Wirth weist darauf hin, dass der Unternehmer keine Entschädigung erhält, wenn die Quarantäne ausländische Mitarbeiter betrifft – obwohl die Mitarbeiter in Österreich versichert sind.
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Coronabedingte Ausfälle
Andreas Wirth als Vertreter der burgenländischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe bestätigt die vom WK-Präsidenten beschriebene aktuelle Situation. „Die Auftragslage ist in den baurelevanten Branchen durchwegs gut. Viele Unternehmer berichten uns jedoch dass sie derzeit coronabedingte Ausfälle in der Höhe von 25 bis 50 Prozent der Belegschaft haben“, so der Steinbrunner Unternehmer, der auch als Bundes- und Landesinnungsmeister die Interessen der Elektrobranche vertritt.
Finanzielle Belastungen
Zu der angespannten Preis- und Liefersituation kommen nun auch Personalprobleme und finanzielle Belastungen hinzu. Es ist auch nach dem Epidemiegesetz nicht vorgesehen, dass Unternehmer einen Ersatz des Entgelts für ausländische Mitarbeiter erhalten, die in Quarantäne sind.
„Mit dem Rücken zur Wand“
„Wir stehen gegenüber unseren Kunden - Konsumenten und Unternehmern - mit dem Rücken zur Wand. Neben den laufenden Kosten kommen nun auch Lieferverzögerungen und Pönalzahlungen auf uns zu“, so der besorgte Unternehmer-Vertreter.
„Es ist auch nicht einzusehen, dass die österreichischen Unternehmer für ihre ausländischen Mitarbeiter Lohn- und Sozialabgaben zahlen, aber im Falle der Quarantäne auf den Personalkosten sitzen bleiben. Das muss rasch geändert werden“, fordert Wirth.
Zur Erklärung: Nach den Bestimmungen des Epidemiegesetzes besteht für Privatpersonen und Unternehmen Anspruch auf Verdienstentgangsentschädigung wenn sie beispielsweise abgesondert worden sind und dadurch ein Verdienstentgang eingetreten ist.


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