Impfgegner empört
Wirbel um Aussage von Kardinal Schönborn

  • Christoph Schönborn: Es sei nicht die Regierung, die einen Zick-Zack-Kurs fahre, sondern das Virus.
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„Gott, lass Hirn regnen!“ Mit diesem Zitat, das an die Impfgegner in Österreich adressiert war, sorgt Kardinal Christoph Schönborn für Ärger bei genau dieser Gruppe. Nun wird eine Austrittswelle in der katholischen Kirche befürchtet.

ÖSTERREICH. Viele Österreicherinnnen und Österreicher verfolgten vergangenen Sonntag die ORF-Pressestunde mit Kardinal Schönborn, als er die Aussage getätigt hatte, Gott möge es "Hirn regnen" lassen. 

Im Gespräch mit ORF-Niederösterreich meinte Bischof Schwarz nun, er sei bei diesem Satz „persönlich erschrocken“. Als Bischof sei er „für alle da: für die, die sich impfen lassen und die, die Gründe haben, dass sie sich nicht impfen lassen.“

Vermehrt Kirchenaustritte befürchtet

In der Diözese St. Pölten seien zahlreiche kritische Schreiben eingelangt. Schwarz befürchtet nun, dass sich die Aussage des Wiener Erzbischofs auf die Kirchenaustritte auswirken werde. „Manche Leute schreiben uns, warum wir Bischöfe uns zum Teil so eindeutig positioniert haben. Es stimmt und da haben sie vielleicht auch Recht. Wir haben zu wenig darauf geachtet, alle Menschen hereinzunehmen und mit ihnen zu reden“, so St. Pöltens Diözesanbischof.

Schönborn verärgert über „ständiges Nörgeln“

Kardinal Christoph Schönborn hatte sich in der ORF-„Pressestunde“ am Sonntag sehr verärgert über das „ständige Nörgeln“ der Österreicherinnen und Österreicher über die Coronavirus-Maßnahmen und das entsprechende Management der Regierung gezeigt. Es sei nicht die Regierung, die einen Zick-Zack-Kurs fahre, sondern das Virus. Die Frage zur Impfung würde viele Familien und auch Ehen belasten, sagte Schönborn. 

Die Österreicher sollten sich dessen bewusst werden, „wie gut es uns geht“, und wie wenig selbstverständlich das sei. Das Gesundheitssystem in Österreich sei weltweit einzigartig, meinte Schönborn. Dass es unterschiedliche politische Meinungen beim Umgang mit der Pandemie gebe, sei ganz normal. Das sei auf der ganzen Welt so. Niemand kenne die absolute Wahrheit.

Pandemie hat unser Leben verändert

"Wir sind noch nicht aus der Pandemie heraus und wir wissen nicht, wie sie sich entwickelt. Die zwei Jahre hat unser aller Leben sehr verändert. Das betrifft nicht nur die Kirche, auch die Kultur", so Schönborn in der Pressestunde. Über diese gesellschaftliche Entwicklung müsse man nachdenken. Ein Aspekt der Pandemie sei auch gewesen, dass sich die Kirchenbesuche reduziert haben. Dafür habe die digitale Kommunikation zugenommen.

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"Impfpflicht legitim"

Zur Impfstraße im Stephansdom und zur Impfpflicht sagte Schönborn: Eine Impfpflicht sei legitim, so wie auch eine Pockenimpfung vorgeschrieben sei. Das könne der Staat vorschreiben, wenn es keine andere Möglichkeiten gebe. Die Beurteilung darüber liege letztlich in der sehr schwierigen Verantwortung der Regierung. 

Schönborn sprach auch die Wissenschaftsfeindlichkeit in manchen Gesellschaftsgruppen an, für die er kein Verständnis habe. Der Kirchenvertreter kritisierte zudem Impfgegner dafür, dass sich viele von ihnen als sogenannte Virus-Experten fühlen würden. Dafür habe er kein Verständnis.

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Kardinal SchönbornKirchenaustritte

5 Kommentare

Selbsterkenntnis ist ein guter Weg zur Besserung. Hirn regnen für den Kardinal, dann versteht er womöglich Jeremias 17:5 ff.

Ich bin evangelischer Christ aber ich finde es in Ordnung was er gesagt hat. Hirn ist wohl das wichtigste Organ im Menschen und nützt in allen Lebenslagen, nicht nur zur Beurteilung der Impfpflicht. Vielleicht hilft es auch unserer Wohlstandsverwahrlosung und dem Egoismus entgegenzuwirken!

Der Herr Karidnal beschwert sich also über das ständige Nörgeln der Österreicher und Österreicherinnen über die Coronamaßnahmen? 

Was das anbelangt scheint er wohl einige Dinge vergessen zu haben, denn vielen Österreicherinnen und Österreichern reicht es einfach! Deshalb sollte er mal folgende 2 Dinge für mindestens 1 Monat ausprobieren - erst dann kann er mitreden und beurteilen, ob der Unmut, welchen einige Österreicher bzw. Österreicherinnen betreffend der Coronamaßnahmen äußern, nun wirklich Meckern auf hohem Niveau darstellt!

1. Er sollte einmal anfangen, mit Maske mindestens 8 Stunden lang zu arbeiten (am besten noch bei hochsommerlichen Temperaturen wie dies in der letzten Zeit der Fall war).
2. er sollte in weiterer Folge zu seiner Arbeitsstelle mit einem Öffi fahren - sehr empfehlenswert (weil wirklich "Hardcore") mit dem Bus aus Neustift im Stubaital nach Innsbruck - das sind ca 1,5 Stunden Busfahrt inkl. Serpentinen (und das die ganze Zeit auch noch mit Maske - deshalb "Hardcore" - da ist man echt mehr als nur bedient und nur mehr froh, wenn man endlich an seinem Zielort angekommen ist - und zwar ohne, dass man als Krönung des Ganzen noch auf den Bürgersteig sich übergeben muss) - und den gleichen Weg am Abend wieder zurück (ebenfalls ca 1,5 Stunden übelkeitserregende Fahrt)!

Was die anderen Punkte wie zB das Einkaufen anbelangt - da gibt es wegen der Maskenregeln Gott sei Dank Alternativen wie zB das Bestellen im Internet - aber mit einem psychologischen Fachbegriff nennt man das Vermeidungsstrategie, was ebenfalls auf Dauer zu einem Leidensdruck führen kann.

Außerdem sind die Infektionszahlen ohnedies am Fallen: Gestern war von ca. 9.000 Neuinfektionen in Gesamtösterreich die Rede - in einem Land, das insgesamt ca. 8,9 Mio. Einwohner zählt! Wenn ich dies bedenke scheint mir wohl die Wahrscheinlichkeit , dass ich mehrmals vom Blitz getroffen sowie zeitgleich den Jackpott bei den Euromilionen knacken als dass ich mich mit Corona infizieren werde, eher gegeben zu sein (verzeiht mir an der Stelle meinen Sarkasmus), weshalb es schon längst an der Zeit wäre, dass die Maßnahmen fallen sollen und auf Selbstverantwortung gesetzt werden sollte. Hinzu kommt noch, dass sowohl die Schweizer als auch die Liechtensteiner die Maßnahmen aufgehoben haben - und diese Menschen leben auch immer noch!

Zudem ist das Virus gekommen, um zu bleiben, es wird nicht so einfach verschwinden wie ein Stück Holz, das ich ins Feuer werfe und von diesem verzehrt wird. Selbst China mit seiner Null-Covid-Strategie erleidet in seinen Bemühungen, das Virus ausrotten zu wollen, diesbezüglich Schiffbruch - und das obwohl in Shanghai ganze Stzadtviertel abgeriegelt und die Bewohner in deren Wohnungen quasi interniert worden sind - sorry. Soll das etwa mit den Maßnahmen so weiter gehen bis ich weiße Haare und meine Zähne in einem Glas auf meinem Nachttisch stehen habe? Wir leben nur einmal - das sollte auch ein Herr Kardinal zur Kenntnis nehmen.

Deshalb ist das Argument von Herrn Wilfried Kurz mit dem Hirn regnen diesbezüglich ein sehr guter Ansatz - vielleicht sollte das auch endlich einmal auf unsere Politiker herabregnen und nicht nur auf den Kardinal - hoffentlich trifft´s dann auch die Richtigen.

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