Truhe im Tierpark vergraben
Historiker findet "Schatzkiste" der Husaren aus dem 2. Weltkrieg

Nach 80 Jahren wurden wohl die wichtigsten Dokumente über die Husaren im 2. Weltkrieg mit einem Metalldetektor im Tierpark Haag entdeckt. | Foto: Szebenyi István
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  • Nach 80 Jahren wurden wohl die wichtigsten Dokumente über die Husaren im 2. Weltkrieg mit einem Metalldetektor im Tierpark Haag entdeckt.
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Im Juni 2022 berichtete die BezirksRundSchau Enns über die „Honved Husaren“ an der Enns im Mai 1945. Nun entdeckte ein ungarischer Militärhistoriker unter der Erde neue Informationen. 

KRONSTORF, HAAG. Nach Informationen gegraben hat im wahrsten Sinne des Wortes der ungarische Historiker István Szebenyi. Und das mit Erfolg: Er entdeckte eine Truhe mit bisher unbekannten Dokumenten über die Honvéd-Husaren im Zweiten Weltkrieg. 
Schon vor drei Jahren hatte die BezirksRundSchau Enns/MeinBezirk MeineRegion Enns über die Forschungen des Kronstorfer Lokalhistorikers Gerhard Riedl zu den ungarischen Soldaten in der Region berichtet. Damals konnte Riedl neben dem Tagebuch des Oberleutnants Emil Tomkas auch Akten des OÖ. Landesarchivs verwenden. Sie kamen im Jahr 2000 vom Saxlhof in Kronstorf nach Linz. Die meisten Dokumente umfassen die Jahre 1945-46 und sind vorwiegend Verpflegungslisten. 

Eisentruhe im Tierpark vergraben

Durch einen überraschenden Fund des Historikers István Szebenyi kann nun auch die vorgelagerte Zeit betrachtet werden. Er fand nach jahrelangen Recherchen nämlich am 17. Mai 2025 auf dem Gelände des Tierparks Haag, einst Schlossgarten von Salaberg, Tagebücher, Befehlsausgaben und Lageberichte in einer Eisentruhe. Über Vermittlung von MeinBezirk MeineRegion Enns hatten die beiden Forscher zusammengefunden. Szebenyi informierte Riedl über sein Vorhaben in Haag und berichtete ihm von einem Brief aus dem Jahr 1948, in dem ein ehemaliger Offizier der Division seiner Nichte schrieb, dass im Park eines Schlosses mit Damwild und Rittersaal am Ostufer der Enns Unterlagen vergraben seien.
Die besagte Verpflegungstruhe wurde im Mai 1945 vergraben, als Teile der 1. Honvéd-Husaren alle Vorbereitungen für die unvermeidliche sowjetische Gefangenschaft trafen.

In Schmieding (Kronstorf) konnten die Husaren die Demarkationslinie am 9. Mai überqueren.
 | Foto: G. Riedl
  • In Schmieding (Kronstorf) konnten die Husaren die Demarkationslinie am 9. Mai überqueren.
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"Fund bestätigt Legende"

Das Kommando hatte seine Absicht aufgegeben, doch noch über die Enns zu gelangen, nachdem eine Kontaktaufnahme mit US-General George S. Patton erfolglos schien. "Dabei gab es gute Kontakte, denn Patton war Kavallerieoffizier. Er nahm vor dem Krieg an Springturnieren teil, wo er den ungarischen Oberst Vitéz Malanotti Lajos kennenlernte, der sechs Jahre lang ein hochgeschätzter Kommandeur der Nádasdy-Husaren in Sopron war. Erst am letzten Kriegstag gab es die Erlaubnis, die Demarkationslinie zu überqueren. Patton konnte sich mit den Russen verständigen, dass die Übergabe von Ernsthofen erst am 9. Mai um 10 Uhr erfolgt, damit die Husaren sicher den Fluss in Kronstorf, Schmieding, überqueren konnten", erklärt Riedl. Dort ergaben sie sich den US-Streitkräften und konnten so der sowjetischen Gefangenschaft entgehen. "Der Fund durch den Militärhistoriker István Szebenyi bestätigt eine lange überlieferte Legende", freut sich auch Haags Bürgermeister Lukas Michlmayr. Er sprach bei der Bekanntgabe des Fundes von einem „Schatz für die Nachwelt“. Die Dokumente sollen nun restauriert, digitalisiert und an das Staatsarchiv übergeben werden.

Nach 80 Jahren wurden wohl die wichtigsten Dokumente über die Husaren im 2. Weltkrieg mit einem Metalldetektor im Tierpark Haag entdeckt. | Foto: Szebenyi István
In Schmieding (Kronstorf) konnten die Husaren die Demarkationslinie am 9. Mai überqueren.
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Nach 80 Jahren wurden wohl die wichtigsten Dokumente über die Husaren im 2. Weltkrieg mit einem Metalldetektor im Tierpark Haag entdeckt. | Foto: Szebenyi István
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