Leserbrief zum Rohstoffpark Ennshafen
Schausberger: Bürgerinitiativen sind Chance auf eine bessere Zukunft

- "Die Länder OÖ. und NÖ. haben für das Ennshafen-Industriegebiet um zirka 200 Millionen Euro die neuen B1 und B309 Straßenverbindungen errichtet. Aber aufgrund der fehlenden Rückbauten und Schutzmaßnahmen in der Ennser Innenstadt umfahren tausende Pendler und Lkw die teuren Umfahrungen", schreibt Hans Peter Schausberger.
- Foto: BRS
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Sehr geehrte Redaktion!
Leserschreiben zu Ihrem aktuellen Thema "Bürger gegen Müllanlage"
Betreffend: Bürgerinitiativen wie diese (2200 Unterschriften), sind die Chance auf eine bessere Zukunft für die Menschen und Umwelt.
Enns, die älteste Stadt Österreichs, wurde leider von der Slow City zur Transit City und verliert immer mehr an Lebens- und Wohnqualität. Mit einer bürger- und umweltschädigenden Flächen- und Umwidmungspolitik (zum Vorteil für ein paar Großgrundbesitzer) setzt(e) man in Enns immer schon auf das quantitative Wachstum. Und trotz neuer B1 und B309 Umfahrungen, hat die kleine Gemeinde Enns einen massivst belastenden Industriezubringer- und Durchzugs- und Lkw-Verkehr aus dem Raum Steyr, Mühlviertel und Niederösterreich mitten durch die dichtbewohnte Ennser Innenstadt.
Leider wurden die Ideen und Vorschläge zur Verkehrsentlastung, die von Städteplanern, Verkehrsexperten und Bürgerinitiativen gemacht wurden,in den Wind geschlagen. Die Länder OÖ. und NÖ. haben für das Ennshafen-Industriegebiet um zirka 200 Millionen Euro die neuen B1 und B309 Straßenverbindungen errichtet. Aber aufgrund der fehlenden Rückbauten-und Schutzmaßnahmen in der Ennser Innenstadt, umfahren weiterhin tausende Pendler und Lkw aus den Bezirken Amstetten, Steyr, Kirchdorf, Freistadt und Perg die teuren Umfahrungen und machen mitten durch die Ennser Innenstadt und Kottingrat eine schnelle Abkürzung und gefährden tagtäglich hunderte Volksschulkinder und viele Fußgänger am Forstberg.
Pendler und Lkw belasten Ennser Bewohner
Dies ist österreichweit einzigartig. Statt die bestehenden A1 Auf- und Abfahrten in Ennsdorf, Richtung Linz/OÖ günstig auszubauen und für die nö. Pendler und Lkw aus dem nö. Wirtschaftsraum Westwinkel zu öffnen, müssen tausende nö.Pendler und Lkw den A1 Anschluss ins Ennser Zentrum (Ost) benutzen und belasten die Ennser Bewohner völlig unnötig.
Verkehrsexperten und Bürgerinitiativen forderten im Zusammenhang mit der neuen B1 und B309 Rückbauten und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in der Ennser Innenstadt – aber darauf warten die Ennser Bürger vergeblich. Kein Wunder, dass Enns trotz teuerster Umfahrungen zu einer extrem lauten Transit City mit immer weniger Lebens- und Wohnqualität geworden ist. Auch die Zeltwegstraße im Wohn- und Erholungsgebiet Ennsufer und Reintal,wird trotz 30 km/h Beschränkung noch immer mit Tempo 70 und mehr befahren. Viele Kinder werden beim beliebtesten Ennser Spielplatz an der Ennslände durch diesen allgemein bekannten und unötigen Raser- und Pendlerverkehr von Richtung Industriegebiet massiv gefährdet.
Hans Peter Schausberger,
4470 Enns
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