Landesjagdverband Oberösterreich
Wald steht vor einer Veränderung
Zum Thema "Soll nun der Baumschutz mit dem Gewehr erfolgen?" lud der OÖ. Landesjagdverband vergangenen Donnerstag, 20. Juli, zu einer Pressekonferenz ein.
ST. FLORIAN, LINZ. In Österreich wurden 2019 über 4 Millionen Hektar Waldfläche gezählt. Das entspricht 48 Prozent der Staatsfläche, 3,4 Milliarden Bäumen und 65 verschiedenen Arten. Der Wald hat Schutz-, Nutz-, Erholungs- und Wohlfahrtsfunktion. Jetzt fordert der Klimawandel ein Umdenken im Forst. Insbesondere für die Fichte, den „Brotbaum“ der heimischen Forstwirtschaft, wird es angesichts immer längerer Trockenphasen schwierig.
Herausforderung für aktive Jäger:innen
Von großflächigen Monokulturen geht man in Richtung Mischwald über. Aber gerade die Jungtriebe dieser Laubbäume sind für manche Wildtiere ein Festschmaus. "Die Dramatik hat sich bereits vor geraumer Zeit abgezeichnet und wir haben uns als Landesjagdverband entsprechend darauf vorbereitet. Aber jetzt sind wir mitten im Waldumbau, was die über 20.000 aktiven Jäger:innen vor enorme Herausforderungen stellt", so Landesjägermeister Herbert Sieghartsleiter. Eine der Kernaufgaben der Jagd, die rechtlich vorgegebenen Abschusspläne, wurden im Jahr 2021/22 erfüllt.
Nicht nur Wald-Wild-Problem
"Die Situation auf ein Wald-Wild-Problem zu reduzieren, ist fragwürdig. Vielmehr wird in Forst und Jagd an Lösungen gearbeitet. Ruhezonen für unser heimisches Wild könnten dabei Abhilfe schaffen", sagt Sieghartsleiter. "Die Gründe für die aktuell schwierige Waldsituation sind vielfältig. Schädigungen aufgrund der Klimaveränderung mit vermehrter Trockenheit, Stürmen und Schneebruch, wirtschaftliche Interessen der Forstwirtschaft, sprich ertragreicher Forst mittels Monokulturen, aber auch das geänderte Freizeitverhalten der Menschen. Wir müssen gemeinsam ohne Schuldzuweisung lösungsorientiert in der Gegenwart arbeiten", ergänzt Christopher Böck, Geschäftsführer des OÖ. Landesjagdverbandes.
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