Oberlaaer Platz
Ein Greißler alten Stils für Oberlaa
Fritz Kohout eröffnet am 1. September seine Greißlerei. Er achtet dabei auf Regionalität und legt einen Schwerpunkt auf Produkte aus Favoriten.
FAVORITEN. Dass die Corona-Krise auch positive Ergebnisse bringen kann, dafür ist Fritz Kohout das beste Beispiel. Zwar verlor er im März diesen Jahres seinen Job, aber in der Folge übernahm er die alte, geschlossene Trafik am Oberlaaer Platz. Diese belebt er nun als Greißlerei des alten Stils wieder.
Begonnen hat alles mit einem Hilfsdienst: Denn der 58-Jährige erledigte für seine älteren Nachbarn in der Per Albin Hansson Siedlung Einkaufsdienste. Einem Lieferanten, den der ehemalige Koch von früher kannte, half er, Bio-Erdäpfel zu verkaufen – natürlich als Lieferdienst. "Mir war halt fad", so der Favoritner.
Anstoß durch Facebook-Gruppe
Auf Facebook wurde er von der Gruppe "Oberlaa, Unterlaa und drumherum" darauf angesprochen, dass es in Oberlaa keinen Nahversorger mehr gibt. Immer wieder wurde er darauf angesprochen, ob er nicht ein Geschäft in dem Dorf eröffnen möchte. "Dann habe ich mir gedacht: ,Warum eigentlich nicht'", so Kohout.
Er setzte sich ins Auto und suchte zwei Tage lang nach einem geeigneten Standort. Fündig wurde er in der ehemaligen Trafik gegenüber der Kirche. Innerhalb von drei Tagen waren sich der Besitzer und er einig. Seitdem arbeitet Kohout daran, den "GreissLaa" in Oberlaa zu eröffnen.
Bio und aus der Region
Sein Credo lautet: "Alles was geht aus der Region, alles was vertretbar ist in Bio-Qualität". Das heißt für ihn, dass er lieber konventionelle Paradeiser aus Simmering verkauft als Bio-Früchte aus Deutschland.
Regionalität ist Kohout wichtig. Den weitesten Weg legt der Schilcher-Weit aus der Steiermark zurück. Alles andere kommt aus der nähesten Umgebung, am liebsten aus Favoriten. Ausnahmen bilden da nur der Kaffee, der aber in Favoriten geröstet wird, Gewürze und Bananen.
Von Paprika-Schnaps bis Rohmilch
Natürlich hat er Brot und Gebäck, aber auch Spezielles wie scharfe Marmeladen, Gurken oder Paprika-Schnaps. Auch Bio-Fleisch oder Rohmilch werden sich im Angebot finden und auf Bestellung möglich sein.
Sein Traum ist es, dass seine Greißlerei ein Dorfladen wird, in dem die Menschen zum Plaudern kommen. Dabei können sie auch einen Stehkaffee genießen – "am besten im mitgebrachten, eigenen Häferl", so Kohout. Natürlich kann man dabei auch die im Laden vorhandenen Zeitungen kaufen und lesen.
(Fast) ohne Plastik
"Ich bin zu 99 Prozent plastikfrei", sagt er stolz. Auch Plastikflaschen wird man im "GreissLaa" nicht finden. Ausnahme und ein Tribut an die Jugend sind dabei wenige Getränke für die Schüler von schräg gegenüber.
Geöffnet hat der "GreissLaa" ab Dienstag, 1. September, jeweils Montag bis Freitag von 7 bis 13 Uhr, Montag, Mittwoch und Freitag zusätzlich von 16 bis 19 Uhr und am Samstag von 8 bis 12 Uhr. Allerdings kann sich das noch mit der Zeit ändern, wenn die Oberlaaer andere Öffnungszeiten brauchen. Auch das Angebot ist noch änderbar: "Ich bin eben flexibel", so Fritz Kohout.
Spinatparty
Und am Samstag, 12. September, lädt er von 11 bis 13 Uhr zur "Spinatparty". Da ist eine Verkostung, bei der etwa Gemüseschnäpse gereicht werden…
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