Wiens Grüne Lunge wächst
Vom Norbert-Scheed-Wald bis zum Goldberg

Foto: Richard Stocker
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Das "Leitbild Grünräume Neu" soll den Grüngürtel um Wien schließen. Davon profitieren vor allem die Donaustadt und Favoriten.

FAVORITEN./DONAUSTADT. Das "Leitbild Grünräume Neu" möchte den Grüngürtel um Wien schließen. Dazu wurden Ausschlusszonen festgelegt, die, ähnlich dem Wienerwald, niemals verbaut werden dürfen.

Einzelne Sprengel wurden zwar bereits in einem Plan eingezeichnet, doch noch ist kaum etwas in Stein gemeißelt.

Fünf Ausschlusszonen fix

Fixiert sind bislang nur fünf Bereiche: Der Norbert-Scheed-Wald sowie ein Bereich bei An der Neurisse in der Donaustadt, der Arne-Carlsson-Park am Alsergrund, der Rathauspark und der Heuberg in Hernals. Für Favoriten ist der Goldberg eines der favorisierten Gebiete, die als Ausschlusszone gelten.

So spricht sich etwa Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) dafür aus und der Grüne Klubobmann Wolfgang Schöpp geht fix von einem Schutz des Goldbergs aus, der im Leitbild als "Terrassenlandschaft" gekennzeichnet wurde. Dieser wäre auch die logische Fortsetzung des Grüngürtels vom Wienerberg über den Laaer Berg in Richtung Donaustadt.

Parkgröße: 14 Fußballfelder

Zusätzlich zu diesen bereits sicheren Gebieten sollen auch Parks geschaffen werden, etwa in den Stadterweiterungsgebieten wie Rothneusiedl. Pro Gartenanlage sind dabei zehn Hektar vorgesehen, das entspricht einer Größe von rund 14 Fußballfeldern – mehr sei aber auch möglich, heißt es von Gemeinderat Josef Taucher (SPÖ), der das Leitbild mit Gemeinderat Peter Kraus (Grüne) vorbereitet hat.

Die endgültigen Grenzen und wo genau die Grüne Lunge kommt, wird aber noch erarbeitet. Dazu zählt auch die Idee, dass heute landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzte Flächen unter diese Zonen fallen könnten.

Flächen, die derzeit für Gärtnereien genutzt werden, oder Glashäuser für Gemüse-Anbau könnten so zu einer Grünfläche werden, wenn der Anbau zukünftig nicht mehr fortgesetzt würde. Grund dafür sei, dass viele dieser Flächen nur Humusschicht auf einem betonierten Grund seien. So soll Immobilien-Spekulationen vorgebaut werden.

Bezirksvorsteher Ernst Nevriry (Donaustadt, SPÖ):
Die Donaustadt ist der am schnellsten wachsende Bezirk Wiens mit dem größten Zuzug. Dementsprechend viele neue Wohnungen werden hier gebaut. Mit dem Norbert-Scheed-Wald haben wir schon vor fünf Jahren wertvollen Grünraum für ganz Wien geschaffen. Solche Schutzzonen sind absolut notwendig, damit die Donaustadt auch in Zukunft der lebenswerteste Bezirk Wiens bleibt.

Stimmen aus Favoriten

Weniger Freude damit hat Landwirt Rudi Wieselthaler, der kritisiert, dass bislang mit den Favoritner Bauern keine Gespräche stattgefunden haben.

Initiative Lebensraum Oberlaa:
Wir finden es großartig! Endlich wird wieder mit Weitblick und Mut geplant. Mit Voraussicht unsere Stadt auch den nächsten Generationen lebenswert zu erhalten, ist auch unser wichtigstes Anliegen. Ein wunderbarer Beginn in die richtige Richtung.

Wir gehen aber noch einen Schritt weiter. Natürlich finden wir angepasste Wohnraumschaffung der Stadt Wien wichtig und gut! Nur die Menschen brauchen auch Raum zum Atmen und Erholen. Darum unsere Idee : "Gesundheitsregion Oberlaa, Süd Wien“. Ein Zusammenschluss von Kurpark, Südeingang und dem immer noch dörflichen Oberlaa, Unterlaa und Rothneusiedl und seiner ländlichen Umgebung. Die Schaffung eines erweiterten Ärzte- und Kinderrehazentrums An der Kuhtrifft oder beim Südeingang beim Kurpark ist nur eine Idee. Die Stadt Wien könnte sich nicht nur rühmen eine Therme sein eigen zu nennen, sondern den Wienerinnen und Wienern vielleicht sogar einen kleinen Kurort in der Stadt zu bieten. Naherholung für Jung und Alt!

Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ):
Mit dem neuen Konzept sollen besonders Großgrünräume abgesichert werden, etwa der Goldberg im Süden Favoritens. Denn sie sind Heimat vieler Tier- und Pflanzenarten und wirken außerdem wie eine natürliche Klimaanlage.

Bezirksvorsteher-Stellvertreter Christian Schuch (FPÖ):
Rot-Grüne Ankündigungen erweisen sich meist als leere Luftblase. Hätte man es mit dem Erhalt von Grünräumen wirklich ernstgenommen, hätte man sich schon bei den Flächenwidmungen in und rund um Oberlaa anders verhalten. Wenn es um die Schaffung von Monsterbauten in ländlichen Teilen Favoritens geht, dann hat man es mit der Liebe zu den Grünräumen nicht ganz so genau genommen.

Dass in bestehenden Stadtentwicklungsgebieten, wie etwa Rothneusiedl, auch weiterhin gebaut werden darf, zeigt zudem, dass es sich bei dem Leitbild wohl wieder nur um viel Augenauswischerei handelt. Auch vor der Wahl im Jahr 2015 hat man viel versprochen – wie etwa tausende neue Gemeindewohnungen – geworden sind es bis dato in Favoriten bekanntlich nur 120. Ich gehe daher davon aus, dass der Wahltermin für die kommende Wien-Wahl schon ziemlich nahe liegt, weil plötzlich so viel versprochen wird.

Mico Marchetti (ÖVP):
Wir unterstützen das Schaffen und Schützen von Grünräumen in der Stadt, insbesondere im Süden von Favoriten, ausdrücklich und schon jahrzehntelang. Das kürzlich von Rot-Grün präsentierte "Leitbild Grünräume" ist derzeit leider noch nicht mehr als eine PR-Wolke und Details sind noch nicht bekannt. Auf diese kommt es aber an, denn jeder Plan ist nur so gut wie seine Umsetzung. In diesen Prozess bringen wir uns auf Landes- und Bezirksebene jedenfalls konstruktiv ein.

Christine Hahn (NEOS):
Grundsätzlich sind alle Überlegungen und Maßnahmen zum Schutz von Grünräumen in Favoriten zu begrüßen. Das neue Instrument zum Schutz der verbleibenden Grünräume in den Stadtaußenbezirken ist höchste Zeit. Man darf gespannt sein, wie wirksam es wird. Wenn das Instrument nicht einen rechtsverbindlichen Verordnungscharakter erhält - wie zum Beispiel in Niederösterreich - ist es zahnlos und auch nur eines von vielen Konzepten der Wiener Stadtplanung. NEOS Favoriten wird sehr genau darauf achten, das hier der Grünraum auch für die nachfolgenden Generationen erhalten bleibt!

Wolfgang Ersasmus Schöpp (Grüne):
Den Anteil des Leitbilds in Favoriten haben wir in enger Zusammenarbeit mit dem Rathaus erarbeitet. So konnten wir auch die Ideen und Vorstellungen der örtlichen BürgerInneninitiative gut vertreten. Gerade im Süden Favoritens findet durch massive Bautätigkeit ein unwiederbringbarer Verlust von Acker- und Grünflächen statt. Uns wurde von der örtlichen Bevölkerung berichtet, dass durch teilweise fragwürdige Methoden Landwirten ihr Ackerland von Immobilienspekulanten abgekauft wurde, in der Hoffnung dort bauen zu können. Zusätzlich zum neuen Leitbild werden wir uns im gesamten Bezirk für den Erhalt und die Erweiterung von Grünräumen einsetzen. Für uns steht Landschaftsschutz über den Profiten einzelner Spekulanten – die haben sich letztlich verspekuliert.

Foto: Richard Stocker
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