Wiener Museen
Ein charmanter kleiner Beitrag zur Stadtgeschichte im Jüdischen Museum am Judenplatz
Nur mehr die Älteren erinnern sich an das Arabia Café und den Arabia Kaffee. Es war das Lebenswerk des Tee-Kaffee-Handelsfachmannes Alfred Weiss und seiner Frau Lucie. Sie mussten vor den Nazi-Mördern 1938 ins Ausland flüchten, kamen aber nach dem 2. Weltkrieg wieder nach Wien zurück und eröffneten 1951 das Arabia am Kohlmarkt. Es war ein Wiener Skandal, denn das Café war gar keines, sondern das erste schick eingerichtete echt italienische Espresso mit einer Espressomaschine, wo italienischer Kaffee serviert wurde.
Die Ausstellung zeigt alte Fotos und Einrichtungsgegenstände. Architektur- und Modezeichnungen beweisen das kulturelle Leben im Arabia. Die Mitarbeiterinnen trugen eine Bekleidung, die von der Kostümbildnerin Carmela Prati entworfen wurde.
In einer Ecke der Ausstellung zeigt man alte Werbetafeln, nicht nur von Kaffee und Tee, sondern auch von Uncle Ben und Aunt Jemima, die noch rassistische Vorurteile bedienen. Dem Himmel sei Dank ist es heute anders. Heute fehlt etwa der alte Sklave Uncle Ben auf den Reispackerln, es heißt einfach BEN'S ORIGINAL usw. Das Schicksal des Meinl-Logos muss ich hier nicht extra anführen, die Geschichte kennt jede und jeder in Wien.
Es ist eine nette kleine Ausstellung.
Im Kellergeschoß des Hauses gibt es eine große, spektakuläre Dauerausstellung über das mittelalterliche jüdische Leben in Wien, mit allen schönen Seiten und auch Schrecklichkeiten, Verfolgungen.
Die Eintrittskarte gilt 7 Tage lang für beide jüdischen Museen: hier am Judenplatz und auch in der Dorotheergasse.
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