Garten-Start
Abhärtung heißt das Zauberwort im Garten
Der frühe Gärtner erntet bald Salat & Co. Warum man beim Garteln nicht auf höhere Temperaturen warten muss, weiß Naturgärtner Simon Wedenig.
SONNRAIN. Noch laden die Temperaturen nicht unbedingt zum Garteln ein. Dennoch sollte man sich von Vorurteilen verabschieden, dass alle Gemüsepflanzen und Blumen nur bei entsprechend hohen Temperaturen gedeihen. Natürlich eignet sich nicht jede Pflanze dafür, aber wenn man gewisse Maßnahmen im Vorfeld beachtet, dann können Salat, Radieschen und Co. bereits ins Hochbeet und im Vorgarten sorgen Stiefmütterchen, Narzissen, Tulpen, Ranunkel oder Frühlingsmohn für Farbtupfer.
Gewöhnen an die Kälte
Wie das alles einfach geht, verrät Naturgärtner Simon Wedenig, der viel Erfahrung mit Gemüse gesammelt hat. "'Abhärtung lautet das Zauberwort", sagt Wedenig. "Eine Pflanze erzeugt bei der Photosynthese Traubenzucker. Das ist bekanntlich ein süßer Saft. Dieser wird dann in Stärke umgewandelt in der Pflanze gespeichert. Sollte es notwendig sein, kann dieser Vorgang umgekehrt werden."
Wenn nun also Jungpflanzen gerade in der Übergangszeit von der kalten in die wärmere Jahreszeit an niedrige Temperaturen gewöhnt werden, dann steht einem frühen Gartenstart durchaus nichts im Wege.
"Ich habe bereits Anfang Februar die ersten Salatpflanzen ins Hochbeet gesetzt", schildert der Junggärtner. "Obwohl das Thermometer mehr als einmal morgens -9° Celsius angezeigt hat, haben die Pflanzen nicht gelitten, sondern wachsen beständig weiter. Ja sie sind sogar viel robuster, das Aroma wird intensiviert."
Kleinklima beachten
Wer also schon sehr bald eigenes Gemüse ernten möchte oder auf die Blütenpracht nicht mehr lange warten will, sollte schrittweise vorgehen. "Der Vorgang der Abhärtung erfolgt über mehrere Tage. Von einer warmen Umgebung geht es an immer kühlere Standorte, ehe die Pflanze dann ins Freie übersiedeln kann", erklärt Wedenig. "In Gärtnereien bekommt man sehr oft abgehärtete Pflanzen, die bereits optimal auf die Bedingungen vorbereitet sind."
Beachten sollte man auch das lokale Kleinklima, das maßgeblichen Einfluss auf das Gedeihen der Pflanzen hat. "Die Sonne ist natürlich der Motor, der alles antreibt. Zugige und schattige Standorte sind hier eher zu vermeiden."
Was wächst denn schon?
Ins Hochbeet können jetzt schon Salat und Kohlarten – Kohlrabi, Karfiol, Brokkoli, ... – gepflanzt werden. Karotten- und Radieschensamen beginnen recht schnell zu keimen und Schittlauch, Schnittknoblauch, Petersilie und Kerbel sorgen für frisches Kräutergrün und Vitamine und Mineralstoffe. "Wichtig ist, dass man das Hochbeet tagsüber öffnet, damit die Luft zirkulieren kann. Am Nachmittag wieder schließen."
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