Pflege
Die Nahversorger in Sachen "Pflege"
Pflegenahversorgung wird in Feldkirchen über Bezirkshauptmannschaft und Gemeinde abgedeckt.
BEZIRK FELDKIRCHEN. Fragen rund um die Pflege treten spätestens dann auf, wenn man selbst davon betroffen ist. Darum ist es wichtig, dass es Experten vor Ort gibt, die Beratungsleistungen sowie Hilfestellung in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Soziales anbieten.
Anlaufstelle für Fragen
Hierzu stehen den Bürgerinnen und Bürgern das Gesundheits-, Pflege- und Sozialservice Kärnten – kurz GPS zur Verfügung. Dieses bietet das Service der kostenlosen Beratung für pflegende Angehörige und pflege- und betreuungsbedürftige Personen an. "Betroffene und Angehörige können sich mit ihren Fragen bei uns melden", sagt Birgit Reibnegger, die als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin seit zehn Jahren Ansprechpartnerin beim Gesundheits-, Pflege- und Sozialservice (GPS) an der Bezirkshauptmannschaft Feldkirchen ist. "Ich besuche Betroffene, die selbst nicht zu uns kommen können, zu Hause. Sehr oft geht es um Fragen wie – Wie komme ich zu Pflegegeld? Gibt es Alternativen zum Pflegeheim? Wer kommt zu uns nach Hause und unterstützt bei der Betreuung? Und vor allem was kostet das?" Niemand müsse sich scheuen das Angebot in Anspruch zu nehmen, im Gegenteil. "Aufgrund der Informationen suchen wir nach der besten Lösung. Zudem besteht die Möglichkeit eine niederschwellige, sozialarbeiterische Beratung bei sozialen und persönlichen Problemen zu konsultieren."
"Sind gut versorgt"
Über das Angebot des Gesundheits-, Pflege- und Sozialservice sowie das Bürgerservicebüro im Rathaus sei man in Feldkirchen gut abgedeckt, erklärt der Vorsitzende des Sozialhilfeverbandes Feldkirchen Bürgermeister Martin Treffner (ÖVP). "Aus diesem Grund stand die Installierung einer Pflegekoordinatorin oder Community Nurse bei uns auch nie zur Diskussion", so Treffner. "Diese Angebote sind vor allem für ländliche Gemeinden interessant, in denen es Bedarf und sonst kein Angebot gibt. Meines Wissensstandes nach gibt es auch in den anderen Bezirksstädten – mit Ausnahme von Völkermarkt – keine Pflegekoordinatoren oder Community Nurses. Diese Maßnahmen werden auch nur für einen bestimmten Zeitraum gefördert, danach müssen die beteiligten Gemeinden zahlen."
Lösung für "Härtefälle"
Betroffenen Personen sowie Angehörigen würden die Türen zum Bürgerservicebüro als Anlaufstelle offen stehen, fügt die Feldkirchner Sozial- und Gesundheitsreferentin Stadträtin Andrea Pecile (ÖVP) an. "Neben den Mitarbeitern des Gesundheits-, Pflege- und Sozialservice steht das Team im Bürgerservicebüro Hilfesuchenden zur Seite", sagt Pecile. Für besondere Härtefälle hätte man eigene Lösungen. "Wir haben die Möglichkeit zu helfen. Fördergelder werden ganz bewusst dort eingesetzt, wo sie gebraucht werden."
Bürgermeister schätzen Arbeit der Pflegekoordinatorinnen
Als eine der ersten Bürgermeister im Bezirk Feldkirchen haben Erich Stampfer (ÖVP) in Gnesau und Karl Lessiak (SPÖ) in Reichenau bezirksübergreifend mit Matthias Krenn (FPÖ) in Bad Kleinkirchheim im März 2020 mit dem geförderten Pilotprojekt "Pflege-Nahversorgung" gestartet. Mit Maria Elsbacher wurde eine Pflegekoordinatorin eingestellt. "Die Pflegekoordinatorin ist beratend tätig und unterstützt die Menschen in der Region, wenn es um Fragen rund um die Pflege geht", so Stampfer. "Sie besucht die Betroffenen zu Hause und steht auch Angehörigen beratend zur Seite." Damit sei ein wichtiger Grundstein für die Pflege im häuslichen Bereich geschaffen worden. "Gerade jetzt, wo die Lebenserwartung steigt und die Menschen gerne in ihren vier Wänden bleiben wollen, ist diese Einrichtung besonders wichtig und wertvoll", meint Lessiak. "Wir werden als Gemeinde auch nach Ablauf der Förderfrist Geld in die Hand nehmen, um die Serviceleistung weiter anbieten zu können."
Positive Rückmeldungen
Seit rund einem Jahr gibt es auch in den Gemeinden St. Urban, Glanegg und Liebenfels eine Pflegekoordinatorin. Verena Schatz ist hier gemeinde- und bezirksübergreifend in dieser Funktion tätig. "Das Angebot wurde von den Bürgern sofort angenommen", so der St. Urbaner Bürgermeister Dietmar Rauter (FPÖ). "Es zeigt, wie wichtig es ist, dass es eine kompetente Anlaufstelle gibt. Offene Fragen werden sachlich beantwortet." Über lauter positive Rückmeldungen seitens der Betroffenen und Angehörigen freut sich auch der Glanegger Bürgermeister Arnold Pacher (SPÖ). "Mit viel Engagement und fachlichem Können leistet die Pflegekoordinatorin großartige Arbeit. Ein Gewinn für die gesamte Gemeinde", erklärt Pacher. "Dass die Kosten über ein Fördermodell getragen werden, ist ein weiterer Zusatznutzen."
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