Grüne: Ein modernes Schulsystem muss her
Kritik: Seit den 80er- Jahren hat sich die Quote der Sitzenbleiber an unseren Schulen nicht verändert.
„Wir brauchen ein neues Unterrichtsmotto“, appelliert Grünen-Chefin Eva Glawischnig, „kein Kind darf verloren gehen!“ Die Politikerin spielt damit auf jene Schülerinnen und Schüler an, denen ein Aufstieg in die nächste Schulstufe verwehrt bleibt. „In den 1980er-Jahren waren es 3,5 Prozent, die sitzengeblieben sind. Diese Quote hat sich bis heute nicht verändert“, kritisiert Glawischnig (s. u.).
Auch diesen Sommer müssen österreichweit wieder 40.000 Schüler zittern, ob sie die Nachprüfung schaffen werden. Im Schnitt werden 8.500 von ihnen repetieren müssen.
Grünen-Bildungssprecher Walser dazu: „Statt Schüler durchs Sitzenbleiben auszusortieren, sollten alle Kinder in ihren Talenten gefördert werden. Das geht am besten in modernen Schulformen.“
Kritik an der Koalition
Doch das Bildungsvolksbegehren, immerhin von 400.000 Österreichern unterschrieben, konnte den Reformstau in unserem Schulsystem nicht auflösen: „Es gab bei den Verhandlungen im Parlament schon ein klares Bekenntnis zu ganztägigen Schulformen. Am Ende ist wieder nichts herausgekommen, weil die schwarze Gewerkschaft und die Landeshauptleute blockierten“, kritisiert Glawischnig.
Doch aufgeben wolle sie nicht: „Ein reformiertes Schulsystem wird sich früher oder später auch in Österreich durchsetzen – müssen.“
Autor: Karin Strobl
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