"Sehnsuchtsort meiner Kindheit"

Adelheid Khol verbindet mit Feldkirchen schöne Kindheitserinnerungen und besucht hier regelmäßig ihre Verwandten | Foto: Jakob Glaser
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OSSIACH/WIEN (fri).
WOCHE: Sie sind in Feldkirchen aufgewachsen. Was verbindet Sie mit ihrer Heimatstadt und wie haben Sie Ihre Kindheit erlebt?
Adelheid Khol: Feldkirchen ist meine erste Heimat, ein Sehnsuchtsort, an dem ich meine Kindheit und Jugend wohl behütet in einer harmonischen Familie verleben durfte. Wie oft denke ich an meine Volksschulzeit, den Schulweg vom Hauptplatz die Kirchgasse ganz hinauf bis zu dem kleinen Gässchen links und dann rechts zum großen, gelben Schulhaus. Der Friedhof und Maria im Dorn, unsere schöne Pfarrkirche, gleich gegenüber. In der Erinnerung eine idyllische Welt, fast wie im Bilderbuch. Und doch waren das für sehr viele Kinder nach dem Krieg schwere Zeiten: In der Schule gab es eine von der englischen Nachkriegsverwaltung organisierte Ausspeisung. Die dafür notwendigen Häferln und Löffel schepperten an den Schultaschen vieler Kinder. Kürzlich fand ich ein Klassenfoto aus dem Jahr 1950: Mehr als die Hälfte aller Mädchen tragen keine Schuhe!
Wir hatten hervorragende Lehrerinnen, Frau Reis (Perkonig) und dann Frau Gangl (Rohsmann), die mit den über 40 Schülerinnen sehr gut zurecht kamen. Der Wechselunterricht - ein Mal am Vormittag, ein Mal am Nachmittag, war eine Folge der damals besonders vielen Kinder und der zu wenigen Klassenräume.
Später übersiedelten wir vom Hauptplatz in die Zehenthofgasse. Im großen Obstgarten konnte ich mir vor der Schule die Äpfel direkt vom Baum holen! Im Winter den Eisplatz im Turngarten nebenan werde ich nie vergessen! Im Sommer spielten wir mit vielen anderen Kindern auf der Rabensdorfer Straße Völkerball!

Wie sehen Sie die Stadt heute?
Feldkirchen war immer eine wichtige Einkaufstadt. Durch die veränderten Lebensgewohnheiten der Menschen sind die großen Einkaufszentren nun am Stadtrand. Dadurch ist es in der Innenstadt ruhiger geworden. Manche Straßen scheinen im Dornröschenschlaf zu liegen. Der Hauptplatz ist nach wie vor eine sehr geschlossene, harmonische Einheit. Die Neugestaltung bewährt sich. Dass der Marienbrunnen nun am Rauterplatz steht, gibt diesem eine romantische Note. Feldkirchen ist eine richtige Schulstadt geworden. Die Fachhochschule bringt zusätzlich Jugend ins Zentrum, das ist sehr gut. Großartig ist das Museum im renovierten Amthof! Ich genieße immer das Einkaufen in den traditionsreichen Geschäften und freue mich über jedes bekannte Gesicht.

Wie oft kommen sie nach Feldkirchen?
Leider nicht oft genug, aber 6 Mal im Jahr wird es schon sein.

Wann und wo haben Sie Ihren Mann kennengelernt?
Als ich Anfang der 60er Jahre Innsbruck studiert habe, habe ich einen Sommerjob gesucht und in einem englischen Reisebüro gefunden. Ich musste dort eine Eignungsprüfung ablegen, der Prüfer war Andreas Khol.

Welche Rolle spielt Ossiach in Ihrem Leben?
Seit zehn Jahren haben wir ein Ferienhaus in Rappitsch/Ossiach, das meistens vermietet ist. Im Frühjahr und im Herbst verbringen wir dort aber ein, zwei herrliche Wochen. Oft kommen wir zwischendurch über ein Wochenende, weil mein Mann den Garten, vor allem die vielen Rosen und blühenden Büsche gerne selber pflegt. Auch das Jäten überlässt er niemand anderem. Ich liebe den See zu jeder Jahreszeit, besonders reizvoll ist er im Vorfrühling, die dunkle Wasserfläche, das hellbraune trockene Schilf, alles glatt und still. Auch unser Kärntner Holzboot benützen wir gerne um zur Tiebelmündung zu rudern. Seit Neuestem gibt es wieder Biber an der Tiebel, was für eine Freude! Der tägliche Spaziergang ins malerische Ossiach mit dem traumhaften Blick vom Stift aus über den See darf nie fehlen. Durch die Musikakademie und die Veranstaltungen des Carinthischen Sommers ist Ossiach nicht nur weit über Kärnten hinaus strahlender Ort, sondern für uns ein wirkliches Zentrum geworden.

Hat sich die Gemeinde (Ossiach)  durch das Erstaufnahmezentrum für Sie verändert?

Ich finde es großartig von der Gemeinde Ossiach und ihren Bewohnern, vor allem aber den freiwilligen Helfern aus der Pfarre, dass sie dieses Erstaufnahmezentrum so unaufgeregt und ruhig akzeptieren, und überall helfen. Ich habe bisher wirklich noch nichts Nachteiliges gehört. Im März werden wir wieder einige Tage in Ossiach sein, dann kann ich mir ein aktuelles Bild davon machen.

Haben Sie Patenkinder in Feldkirchen?

Ich habe in Feldkirchen einen Neffen und in der Umgebung meine Schwester und meinen Bruder mit Familie und einige Verwandtschaft, die ich regelmäßig besuche. Meine Patenkinder sind in der Welt verstreut.

Welche Rolle spielt Politik in Ihrem Leben?
Da wir das Glück haben, in einer Demokratie zu leben, war und ist es für mich selbstverständlich, politisch informiert zu sein. Ich lese Zeitung, höre und sehe die Nachrichten und bilde mir in Gesprächen mit meiner Familie meine eigene Meinung.

Wird am Frühstückstisch über Politik geredet?
Ja, das gehört zu unserem Alltag wie das tägliche Brot.

Wie haben Sie die Entscheidung Ihres Mannes zur Wahl anzutreten aufgenommen?
Ich habe meinen Mann dazu ermutigt, denn ich kenne ihn so gut und weiß, dass er alle Voraussetzungen für dieses Amt mitbringt: Er mag die Menschen wirklich, er liebt Österreich und möchte für unsere schöne Heimat Gutes wirken, er hat eine große Erfahrung, auch international, er spricht drei Fremdsprachen. Als ehrenamtlicher Vertreter einer großen Bevölkerungsgruppe, der Senioren, hat er die Wünsche, Sorgen und Nöte der Menschen im Lande umfassend kennen gelernt. Er weiß, wo der Schuh drückt, und er weiß auch, wie man helfen kann. Das macht ihm viel Freude.

Wie würde sich Ihr Leben als „First Lady“ verändern? Gibt es Vorbilder?

Eine "First Lady" gibt es in Österreich nicht. Ich würde meinen Mann in jeder Hinsicht unterstützen, mich aber nie vordrängen. Mein Leben als Mutter und Großmutter möchte ich gerne so gut wie möglich weiter führen und für meine Kinder und Enkelkinder da sein.

Wen werden Sie wählen?

Da gibt es wohl keinen Zweifel, Andreas Khol!!

Adelheid Khol verbindet mit Feldkirchen schöne Kindheitserinnerungen und besucht hier regelmäßig ihre Verwandten | Foto: Jakob Glaser
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