Buchpräsentation
Bewegendes Buch: "Das Fenster zum Himmel"
- Sehenswert ist auch die Verfilmung des Romans "Hannas schlafende Hunde" von Elisabeth Escher.
- hochgeladen von Wolfgang Schweighofer
Eine berührende und wahre Lebensgeschichte präsentiert Autorin Elisabeth Escher in ihrem neuen Roman.
SALZBURG/FLACHGAU (schw). Die bewegende Entwicklungsgeschichte eines jungen Mädchens, das ins Getriebe der staatlichen Fürsorge gerät, veröffentlichte Elisabeth Escher in ihrem Buch "Das Fenster zum Himmel". Die wahre Lebensgeschichte steht stellvertretend für die Schicksale der Pflegekinder der 1960er und 1970er Jahre. Das „Zigeunermädchen“ Marie Muth, Tochter einer Prostituierten, das ihrer Mutter entzogen und nach einem kurzen Heimaufenthalt einer Pflegefamilie überantwortet wurde, musste in Jahren des Martyriums tiefe seelische Narben erleiden. Unter dem Vorwand "Das Mädchen muss eine strenge Hand spüren" wurde sie gedrillt und gezüchtigt, bis sich ein katholischer Pfarrer bei sich im Pfarrhof aufnimmt. Damit kann sie ihrem leidvollen Dasein - ähnlich einem Gefängnis - entkommen. Bald brodelt im Dorf die Gerüchteküche und dem Pfarrer wird eine eheähnliche Beziehung zur Haushälterin nachgesagt. Pervertierte Fantasien ewig Gestriger und sensationsgeile Flüsterer konstruieren eine
Zwischen Tratsch und Verleumdung
Missbrauchsgeschichte zwischen dem Geistlichen und dem Mädchen. Der Grat zwischen Tratsch und Verleumdung ist sehr schmal. Ein befreundeter Arzt hilft, als sich die Situation zuspitzt. Escher erzählt in ihrem Roman auch von der Macht der Liebe, die Hoffnung und Heilung zugleich ist. Marie kann durch ihr wiedergewonnenes Vertrauen und die erlebte Sicherheit ihr weiteres Leben aufbauen. Der Roman ist eine Aufarbeitung von Scheinmoral und autoritären Erziehungsmethoden. Eine "strenge Hand" wurde damals als "normal" empfunden. Züchtigungen von Pflegekindern wurden von außerhalb der Familie stehenden Personen oft ignoriert. Das Werk ist für den Österreichischen Buchpreis 2020 nominiert. Die Salzburger Schriftstellerin, Lyrikerin und Fachbuchautorin feierte ihren literarischen Durchbruch mit dem autobiographischen Roman „Hannas schlafende Hunde“, einer literarischen Aufarbeitung eines Stücks österreichischer
Internationaler Erfolg für Romanverfilmung
Nachkriegsgeschichte. Unter der Regie von Andreas Gruber spielte die im Vorjahr verstorbene Schauspielerin Hannelore Elsner im gleichnamigen Film die Hauptrolle. In weiteren Rollen sind Franziska Weisz und Johannes Silberschneider zu sehen. Das Echo war überwältigend. Roman und Film werden zum internationalen Erfolg auch an höheren Schulen zum festen Unterrichtsbestandteil und als fächerübergreifendes Projekt für den Deutsch- und Geschichtsunterricht empfohlen.
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