D‘ Glöckler sind da

Die Glöckler laufen in St. Gilgen | Foto: Wolfgang Trautner
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  • Die Glöckler laufen in St. Gilgen
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ST. GILGEN (kle). Zu einem festen Bestandteil im Jahresbrauchtum am Wolfgangsee ist der Lauf der Glöckler geworden, die in der vorletzten und letzten Rauhnacht, am Vorabend des Heiligendreikönigs-Tages, ihre Achter und Kreise laufen. Der Brauch kommt eigentlich aus Ebensee und ist nach und nach bis in den Flachgau herausgewandert. "In St. Gilgen wird schon seit 1911 gelaufen", so der Obmann des Trachtenvereines Michael Binder, in dessen Obhut auch die Glöckler stehen. 

Nur Jungesellen

Die Glöckler sind einheimische Junggesellen, weiß gekleidet, tragen ein rotes Bündel, eine schwarze Zipfelhaube und schwarze Schuhe. Um ihren Leib tragen sie einen schwarzen Gürtel mit der Glocke und manche tragen auf dem Kopf Kappen, die bis zu 15 Kilo schwer sein können. "Das ist schon eine Leistung, weil der Lauf in St. Gilgen schon zehn bis 15 Kilometer lang ist und an die vier Stunden dauert", weiß Binder aus eigener Erfahrung. Als Junggeselle war er selbst mit dabei. Heuer wird bereits sein zehnjähriger Sohn das erste Mal mit der Kindergruppe mitlaufen. 

Aufwändige Kappen

Die Kappen, die mit einer Kerze versehen sind, werden aus Papier gemacht und geschmückt. "Wir haben 36 Kappen, alle unterschiedlich und aufwändig gearbeitet", so Binder. Sie zeigen Symbole für Glaube, Liebe und Hoffnung, das Wappen des Trachtenvereines, die Pfarrkirche und das Rathaus. Die hellen Gewänder, das Glockengebimmel und der Lichterschein der prächtigen Glöcklerkappen soll die bösen Geister vertreiben. Zugleich soll der harmonische Lauf der Glöckler, der fast einem Tanz gleicht, die guten Geister gnädig stimmen und Heil und Segen für das neue Jahr bringen. "Die Glöckler sind Lichtbringer, sie haben mit den Perchten definitiv nichts gemein", erklärt der Obmann des Trachtenvereines.

Übung macht den Meister

Natürlich gibt es auch eine Choreografie. Vor dem Lauf werden noch einmal „Kreis und Achter“ geübt. Zwei Meter Abstand sollen die Läufer voneinander haben, damit sich die weit ausladenden Kappen beim Laufen nicht berühren und beschädigt werden. Gewissermaßen die Vorhut des Glöcklerlaufes bilden die drei „Klingler“. Die Bekleidung ähnelt einem Glöckler – nur ohne Kappen – und mit der Aufgabe versehen, ihren mit Fransen und einer Glocke verzierten Klingelbeutel mit Geldspenden zu füllen.

 „D'`Glöckler sind da“

Mit diesem Ruf kündigen sie ihre Gefährten an und sorgen für genügend Platz. Dann kommen sie: Der „Vorläufer“ mit einem prächtigen, sich drehenden Stern als Kappe, führt den Zug der Glöckler an. Er gibt das Lauftempo vor und weist seinen Gefährten den Weg. Zwei „Kraxengeher“ sind weitere Figuren bei diesem Lauf. Die Aufgabe, der ebenfalls ganz weiß gekleideten Kraxengeher besteht darin, dass diese nach ausgegangenen Kerzen in den Glöcklerkappen Ausschau halten und diese wiederum flink anzuzünden haben.

Termine

Am 3. Dezember in St.Gilgen/Abersee ab 16 Uhr – Start und Ziel Gasthof Zinkenbachmühle, St.Wolfgang/Au, ab 17 Uhr – Start Volksschule in Richtung Obere Au und Wolfgangthal in Richtung Wantler/Radau
Am Freitag, 4. Jänner 2019 St.Gilgen/Abersee ab 16 Uhr – Start: Gasthof Zinkenbachmühle, Ziel: Wiesenhof. St.Wolfgang ab 17 Uhr – Start bei der Volksschule in Richtung Zentrum und Wolfgangthal in Richtung Wantler/Radau, St. Gilgen – Mozartplatz um 17.45 Uhr
Am Samstag, 5. Jänner Start in Strobl Gemeindegebiet ab 16 Uhr. Am Dorfplatz in Strobl um 18 Uhr, St.Wolfgang/Ried ab 17 Uhr, St. Gilgen – Winkl (Kloster Gut Aich) um 19 Uhr
Am Sonntag, 6. Jänner Start in Strobl / Weißenbach und Aigen ab 16 Uhr.

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