Das Glück mit Zylinder

Rauchfangkehrermeisterin Natalie Furthner aus Mattsee | Foto: Foto: Franz Neumayr
  • Rauchfangkehrermeisterin Natalie Furthner aus Mattsee
  • Foto: Foto: Franz Neumayr
  • hochgeladen von Christoph Lindenbauer

WALS-SIEZENHEIM/MATTSEE (lin). Wieso soll der Rauchfangkehrer Glück bringen? Wieso nicht der Bäcker oder der Mechaniker? Woher kommt dieser Brauch, oder dieser Aberglaube? Die Antwort ist ebenso naheliegend wie plausibel, wie Innungsmeister Kurt Pletschacher aus Wals erklärt: „Bevor das Kaminkehren gesetzliche Pflicht wurde, das war unter Kaiser Maximilian Mitte des 18. Jahrhunderts, war der Brandgefahr in den Häuser aus Holz enorm hoch. Sogar die Kamine selbst waren aus Holz. Aber Rauchfangkehrer gab es nur sehr selten. Einen zu finden, und damit die Feuergefahr im Haus drastisch zu vermindern, war ein Riesenglück.“

Ein Schnapserl zum Dank

Noch heute freut sich, wer einen der „Schwarzen“ mit ihren rußverschmierten Gesichtern trifft. Zumindest zu Sylvester. „Die Leute sind da ganz besonders höflich, oft werden wir auf ein Schnapserl eingeladen“, erzählt der Innungsmeister, der nach wie vor täglich auf den Dächern seines Gebietes arbeitet. „Aber auch unter dem Jahr ist es ganz selten, dass die Kunden nicht einsehen, wozu unsere Arbeit gut ist.“

Komplexe Technik

Längst ist das Säubern des Kamins von Ruß nur noch ein kleiner Teil der Rauchfangkehrer-Arbeit. Das Ausstellen von Energieausweisen, Energieberatung und die Wartung der elektronisch komplexen Heizanlagen haben aus dem Handwerk einen technisch anspruchsvollen Beruf gemacht. Und doch: Für die jüngste Rauchfangkehrer-Meisterin des Landes – Natalie Furthner aus Mattsee – ist das Einfache die Faszination dieses Berufs: „Ich liebe die frische Luft auf den Dächern und die Aussicht über ‚mein‘ Viertel. Und nicht zuletzt wird genug geplaudert, man erfährt viel von den Menschen.“

Freiheit mit Grenzen

Seit 1993 kann man sich seinen „Glücksbringer“ aussuchen, der Gebietsschutz für Rauchfangkehrer ist gefallen. Zum Teil zumindest. In der Brandschutzverordnung des Landes steht, dass man zwischen zwei Betrieben wählen kann, die zum gleichen Tarif ins Haus kommen müssen. Wer einen Rauchfangkehrer aus einem anderen Teil des Landes will, verliert diesen Anspruch auf Service und Preis. Betriebe aus anderen Bundesländern oder dem Ausland sind nach wie vor nicht zulässig – Freiheit in Grenzen also. Aber so ist es mit dem Glück ja meistens auch.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg
Anzeige
Gut begleitet durch das Salzburger Hilfswerk. | Foto: Hilfswerk Salzburg
2

Tag der Pflege
Gut begleitet durch das Hilfswerk Salzburg - Lebensqualität im Alter

Eine gute Begleitung durch das Hilfswerk verhilft zur Lebensqualität im Alter. In den eigenen vier Wänden alt werden – wer wünscht sich das nicht. Und tatsächlich: Rund 80 % aller Menschen mit Pflegebedarf werden in ihrem Zuhause betreut. Das Hilfswerk unterstützt Betroffene und vor allem auch deren Angehörige bei der Bewältigung ihres Alltags. Senioren-BetreuungManchmal hilft es schon, wenn man bei den kleinen alltäglichen Dingen Unterstützung bekommt. Heimhilfen packen im Haushalt mit an,...

  • Salzburg
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.