Die richtige Art der Betreuung finden
Das passende Pflegeangebot zu finden ist oft schwierig. Gerade dann, wenn schnelle Hilfe benötigt wird.
SALZBURG/FLACHGAU (lg,mek). Unsere Gesellschaft wird immer älter, der Bedarf an Pflegeplätzen ist so groß wie nie. In Salzburg werden im Jahr 2020 rund 12 Prozent des Pflegepersonals oder 910 Pflegepersonen fehlen. Diese Situation verdeutlicht, dass eine Reform der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe in vielerlei Hinsicht notwendig ist. Das bestätigt auch LHStv. Christian Stöckl: "Wir wissen aufgrund der demographischen Entwicklung um die Problematik des Pflegekräftemangels. Der vom Bund vorgelegte Entwurf zur Pflegeausbildung neu im Gesundheits- und Krankenpflegegesetz (GuKG) würde diese Problematik nochmals verschärfen, deshalb haben wir uns gegen diesen Entwurf in dieser Form ausgesprochen", so Stöckl.
Pflege zu Hause oder im Heim
Eine Betreuungsmöglichkeit ist die Heimhilfe. "Bei der Pflege zu Hause kann ein individuelles Paket für jeden Kunden geschnürt werden", sagt Hilfswerk Salzburg-Geschäftsführerin Daniela Gutschi und ergänzt: "Auch volkswirtschaftlich wird die Heimhilfe immer wichtiger, da sie in der Regel günstiger ist als ein Platz in einem Pflegeheim. Manche Flachgauer Gemeinden beraten Senioren und Angehörige zum Thema Pflege. "Oft wird Hilfe sehr schnell benötigt. Bei uns kann sich jeder informieren, welche Möglichkeiten der Betreuung es gibt", erzählt Traudi Schönleitner, die das ehrenamtliche Bindeglied zwischen Hilfesuchenden Kopplern und Leistungsanbietern bildet. Zehn Gemeindebürger haben sich beim Hilfswerk Salzburg zu Besuchsdienern ausbilden lassen. Eugendorf hat vor 26 Jahren den Verein "Sozialer Hilfsdienst Eugendorf" gegründet. "Wir bieten unter anderem Haushaltshilfe, einen Besuchdienst und Essen auf Rädern an", erzählt Einsatzleiterin Manuela Oberndorfer. Auch im örtlichen Seniorenheim übernehmen die Vereinsmitglieder Aufgaben. "Ab einer gewissen Pflegebedürftigkeit wird die Betreuung zu Hause oft sehr schwierig", sagt Barbara Knapp, Pflegeleiterin des Seniorenzentrums St. Georgshaus in Bergheim und ergänzt: "Eine Betreuung in einem Heim ist dann für alle Beteiligten von Vorteil." Angehörige Demenzkranker sind laut Knapp ebenfalls meist froh, wenn sie sich einer Betreuung rund um die Uhr sicher sein können. Nicht zu vergessen ist auch die Gemeinsamkeit mit anderen Menschen. "Heutzutage lebt ja kaum noch jemand in einem Familienverband. Alte Menschen sind daher zu Hause oft sehr einsam", so Knapp.
Weitere Berichte zur Situation der Pflege in unseren Bezirken finden Sie auf unserer Themenseite.
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