Drei Frauen unter 6.000 Männern

LAMPRECHTSHAUSEN (jrh). Exakt 11.151 Mitglieder weist die Statistik des Landesverbandes der Salzburger Schützen für das Jahr 2016 auf, darunter sind auch etliche Frauen als Fahnenpatinnen oder Marketenderinnen. Anders ist das Verhältnis bei den aktiven Schützen: Hier finden sich drei weibliche Mitglieder und 5.923 Männer. Alle drei Schützinnen sind übrigens im selben Verein zu finden, nämlich bei den Stille Nacht-Prangerschützen Arnsdorf im Flachgau.

"Alle sind total offen"

Wie fühlt sich eigentlich eine Frau in einer der letzten Männerbastion im Land? Barbara Barth aus Arnsdorf, eine der drei Schützinnen und zudem Schriftführer-Stellvertreterin, betont: "Mir geht es sehr gut im Verein, alle sind total offen und es gibt einen guten Zusammenhalt. Jeder hilft jedem – und es ist lustig."

Rückstoß belastet Gelenke

Barth war früher Marketenderin, hat dann die Schussprüfung absolviert und ist vor fünf Jahren aktive Schützin geworden. Heute rückt sie mit aus "wenn es die Zeit zulässt und wenn es nicht allzu anstrengend ist", sagte sie, denn ein Stutzen wiegt zwischen acht und 15 Kilogramm und der Rückstoß beim Schießen geht auf die Gelenke.

Kein Nachwuchsproblem

"Einer Kompanie können alle beitreten, die mindestens 16 Jahre alt sind und keine Vorstrafe haben, egal ob Frau oder Mann", bestätigt auch Landesschützenkommandant Franz Meißl. Nachwuchsprobleme gebe es bei den Schützenkompanien nicht. "Es ist schön, dass sich viele junge Menschen für die Traditionen in Salzburg begeistern."

Tradition seit 1278

Das Schützenwesen im Land Salzburg hat eine lange Tradition, die aus der Geschichte des Fürsterzbistums Salzburg resultiert. Sie lässt sich nachweislich bis ins Jahr 1278 mit der Gründungsurkunde des Oberndorfer Schifferschützen-Corps zurückverfolgen. Der Landesverband der Salzburger Schützen besteht derzeit aus 109 Schützenkompanien im ganzen Land Salzburg. Es gibt 57 Kompanien Gewehrschützen, 40 Kompanien Prangerstutzenschützen und zwölf andere Kompanien.