„Es klinget so herrlich, es klinget so schön“

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Es sind 7.946 Löcher in der Messingwalze des Spielwerks, die vor mehr als 300 Jahren erstmals das Glockenspiel erklingen ließen. Vor zwei Jahren verstummte es – aus Restaurationsgründen, aber seit Freitag hat Salzburg sein akustisches Wahrzeichen wieder. Eingeläutet wurde es mit Mozarts Arie des Papageno.

SALZBURG (sos). Feierlicher Moment am Freitag um kurz nach elf Uhr vormittags: Salzburg Museum-Direktor Erich Marx zählt die letzten Sekunden, sagt „es ist ein bisschen wie zu Silvester, nur dass wir jetzt dann nicht die Pummerin, sondern die Melodie von Papagenos Arie in der Zauberflöte hören werden“. Und dann – es ist genau zwei Minuten nach elf – setzt sich am Glockenturm das Wunderwerk aus Zahnrädern, Seilwinde und Klavier an der Metallwalze in Bewegung. Unsichtbar bleiben vom Raum des Spielwerks aus betrachtet Glocken und Gewichte des ausgeklügelten Systems, das sich über fünf Stockwerke ausbreitet. Und dann sind die Glocken nach einer Pause von mehr als zwei Jahren auch schon zu hören.
Für kurze Zeit herrscht andächtiges Schweigen, die Fenster werden geöffnet, damit die Mikrofone der Radiojournalisten den Klang der Glocken besser einfangen können, dann wird Sekt gereicht. Neben Marx, Restauratorin Elisabeth Krebs, Sponsor Harald Bauer vom Drogeriemarkt dm, Vertretern von Politik und Medien hatten sich eine Reihe von Ehrengästen über die steilen Stufen hinaufbegeben.
„Heute zur Feier des Tages wird das Glockenspiel stündlich und dann wieder täglich um sieben, elf und 18 Uhr zu hören sein“, freut sich Marx und ergänzt: „Das heißt, jeweils ein, zwei Minuten später, damit der Klang der Kirchenglocken nicht gestört wird. Also bitte stellen Sie Ihre Uhr nicht nach dem Glockenspiel.“

49 Musikstücke zur Auswahl
In exakt 3.721 Einzelteile zerlegt hat Metallrestauratorin Elisabeth Krebs das Spielwerk. Für sie ist das 307 Jahre alte Spielwerk mit seinen 35 Glocken auch heute noch ein technisches Wunder. Ursprünglich in Betrieb gegangen ist das Glockenspiel 1704 – Fürsterzbischof Johann Ernst Graf Thun hatte die 35 Glocken neun Jahre davor bei Glockengießer Melchior de Haze in Antwerpen geordert, der Salzburger Büchsenmacher Franz Sulzer und der Glockengießer Benedikt Eisenberger zwei Jahre vor Inbetriebnahme den Antriebsmechanismus samt Messingwalze – in die Hofuhrmachermeister Jeremias Sauter die zum Betrieb notwendigen 7.964 Löcher gebohrt hatte – hergestellt. Jetzt spielt das Glockenspiel, das nach seiner Restaurierung nicht nur elektrisch, sondern auch mechanisch betrieben werden kann, 49 Musikstücke.

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