Handgemachte Schlitten und Eisstöcke
Er ist fast 85 Jahre alt, aber ans Aufhören denkt Walter Junger nicht. Seine Werke sind gefragter denn je.
NUSSDORF. Seit über 50 Jahren pflegt Wagnermeister Herbert Junger sein Handwerk und ist als einer der letzten seiner Zunft noch aktiv. „Ich arbeite, solange ich kann“, meint er lapidar. Und das bedeutet so viel wie „jeden Tag“.
Leiterwagen, Radlböcke, Wagenräder oder eine Hoanzlbank zum Schindelmachen sind heute nette Dekorationsobjekte im Garten oder bei Bauernherbstfesten. Früher waren sie als Arbeitsgeräte in der Landwirtschaft unverzichtbar. Tatsächlich intensiv benutzt werden aber auch heute noch Herbert Jungers Schlitten und Eisstöcke. „Ich habe, seit ich das mache, noch nie einen meiner Schlitten reparieren müssen. Die halten schon was aus! Das wissen die Leute zu schätzen“, sagt der Wagnermeister.
Familienschlitten, Rodeln, Rennrodeln werden aus Eschenholz gemacht. Das Holz wird gekocht und in die gewünschte Form gebogen, in der es dann verbleibt – das ist die Kunst des Wagnerhandwerks. Mit ordentlichen Metallkufen, einem stabilen Gestell und einem Sitz aus Stoff oder Holz versehen, ist das Ding praktisch noch für die Enkelkinder wie neu.
Beliebte Geschenke sind auch Herbert Jungers Eisstöcke, die er in allen Größen – sogar für Kinder – aus jahrelang gelagertem Birnenholz macht. „Es wundert mich immer wieder, von wo die Leute überall herkommen, die einen Eisstock haben wollen. Aber handgefertigte Stöcke gibt es eben nicht mehr so leicht zu kaufen“, weiß der 85-Jährige. Wer sich für einen Schlitten oder Eisstock interessiert, sollte Herbert Junger vorher anrufen: 06276/225.
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