In den Raunächten wird ausgeräuchert
SEEHAM (kle). Die Tage zwischen 25. Dezember und sechsten Jänner sind bei uns als Raunächte bekannt. Da heißt es Altes loslassen, mit der Vergangenheit abschließen, Neues annehmen und positive Energie für die Zukunft finden. Laut Überlieferung ist in diesen Nächten ist die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits dünn. Es ist die Zeit, in der Chaos mit Ordnung kämpft und wilde Geister und Dämonen durch die Lande ziehen. Es ist aber auch eine Zeit des Wandels und Neubeginns, der Reinigung und der Besinnung.
Lostage
Die Tage und Nächte in dieser Zeit haben eine ganz besondere Bedeutung: Der Legende nach ist alles, was an diesen Tagen geschieht, von Bedeutung. Anhand dieser Ereignisse kann man auf das kommende Jahr schließen. Jeder Tag und jede Nacht der Rauchnächte steht repräsentativ für einen Monat im kommenden Jahr. Die Träume während der Rauchnächte haben angeblich auch eine visionäre Eigenschaften: Sie sollen Auskunft über die kommenden Monate geben. "Darum soll man alles was man träumt in diesen Nächten aufschreiben", weiß Räucherexpertin Claudia Dirnberger.
Ausräuchern
Ein bis heute weit verbreiteter Brauch ist das Räuchern. Um Haus, Mensch und Tier vor Unheil zu schützen, werden Heilpflanzen und Harze in Räucherschalen verräuchert und in jeden Winkel getragen. "Wir nehmen dazu im Flachgau heimische Kräuter. Das sind in erster Linie Johanniskraut, Wacholder, Beifuß, Fichtenharz und Alantwurzel", so Dirnberger. Den Rauch trägt man dann durch und rund um das Haus, den Garten, den Stall und sogar in die Gargagen - natürlich nur wenn vorhanden. "Meistens wird schon am Heiligen Abend geräuchert. Wichtig ist auch Silvester und der Dreikönigstag", erklärt Dirnberger.
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