Zweiter Waggon
Keine Chance auf Abstand für Pendler
Lokalbahnfahrer, die schon zu früher Stunde in die Stadt wollen, müssen ab Weithwörth dicht gedrängt stehen. Deshalb möchten sie, dass auch da schon ein zweiter Waggon angehängt wird.
WEITHWÖRTH. Mario Scheiber kommt aus St. Pantaleon und fährt täglich mit der Lokalbahn zur Arbeit nach Salzburg. Er steigt um 5.53 Uhr in Reith oder um 6.02 Uhr in Bürmoos zu. "Da ist der Waggon noch halb leer, ich habe immer einen Sitzplatz", so der Pendler. Das ändert sich aber spätestens in Oberndorf. Denn in den Frühzügen fährt die Lokalbahn mit nur einem Waggon. Und aufgrund der Pandemie und des Gebots, Abstand zu halten, sitzen immer nur zwei Fahrgäste in einer Viererkoje. "Wenn sich jemand zu mir setzt, habe ich ein ungutes Gefühl", so Scheiber. Das ist wohl auch der Grund, warum die Leute gar nicht erst fragen, sondern stehenbleiben.
Zweiten Waggon anhängen
Das führt aber dazu, dass im Bereich des Einstieges ein dichtes Gedränge herrscht. "Spätestens ab Acharting sind die Stehplätze voll und von Abstand kann keine Rede mehr sein", so Scheiber.
Ab Weitwörth stehen
Es ist 6:10 Uhr in der Früh. Anna Rausch-Mosshammer steigt an der Haltestelle Weitwörth zu. Sie hat wie immer kaum eine Chance auf einen Sitzplatz. "Ohne Corona wäre das kein Problem, da wären die Sitzplätze voll belegt und es wäre nicht so ein Gedränge", so die Dorfbeuerin, die trotzdem lieber in der Lokalbahn steht als mit dem Auto auf der B156 Richtung Stadt zu stauen: "Ich nutze die Lokalbahn gerne und bin mit dem Angebot grundsätzlich zufrieden."
Politik reagiert
Auch dem Gesundheitssprecher der Neos Salzburg und zweiten Präsidenten des Landtages Sebastian Huber kam der Sachverhalt zu Ohren: „Mich haben in den letzten Wochen mehrere – teils sehr verärgerte – Pendler aus dem nördlichen Flachgau kontaktiert. Es ist unverständlich, dass es die Salzburg AG nicht schafft, die frühen Pendlerzüge (Abfahrt 5:43 Uhr oder 6:02 Uhr Bürmoos) in der Früh mit zwei Waggons in Fahrtrichtung Salzburg zu organisieren. Gerade jetzt während der Corona-Pandemie müsste die Salzburg AG hier eine Lösung finden, dass die Pendler nicht ab Anthering stehen müssen.“
Salzburg AG ist bemüht
Von Seiten der Salzburg AG heißt es, dass in den größeren Waggons bis zu 200 Personen befördert werden können, hierbei handelt es sich jeweils um Steh- und Sitzplätze. Anhand der vorliegenden Fahrgastzählungen prüft die Salzburg AG aber gerne die Zugzusammenstellung und wird diese mit der Salzburger Verkehrsverbund GmbH als Auftraggeber abstimmen.
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