Leitungsvariante verunsichert Guggenthaler
KOPPL. Eine vor Kurzem bekannt gewordene mögliche Trasse für die 380 kV-Leitung lässt in Guggenthal und Heuberg die Wogen hoch gehen. Eine Gruppe von Leitungsgegnern rund um den ehemaligen ORF-Chefredakteur Hans Kutil will diesen Trassenverlauf mit allen Mitteln verhindern.
„Für den Fall, dass der Verbund letztendlich die Trasse West bauen will, die wegen des Geländes sicher nicht verkabelt werden kann, müssen wir der Gemeindevertretung klar machen, dass sie einen Volksaufstand riskiert“, teilte Hans Kutil letzte Woche in einer Presseaussendung mit. Sollte die 380-kV-Leitung tatsächlich von Eugendorf über den Heuberg und dann zwischen dem Nockstein und dem Heuberg geführt werden, wäre das „eine Katastrophe für das Landschaftsbild in diesem Naherholungsgebiet der Salzburger“, so Kutil.
Mögliche Gesundheitsschäden
Der prominente Journalist und seine Mitstreiter befürchten außerdem Gesundheitsschäden bei den Volksschul- und Kindergartenkindern in Guggenthal. „Dort würde die Leitung in nur 200 bis 300 Meter Abstand an der Volksschule, dem Kindergarten und dem neuen Waldkindergarten vorbeiführen. Das sind Abstände, die nach Untersuchungen der renommierten Oxford-Universität ein erhöhtes Leukämierisiko für Kinder mit sich bringen“, heißt es in der Presseaussendung.
Bei der für die Planung der 380 kV-Leitung verantwortlichen Verbund Austrian Power Grid (APG) lässt man die von Hans Kutil ins Treffen geführte Oxford-Studie prüfen. „Es gibt ungefähr 12.000 Studien zu elektromagnetischen Feldern. Die kann man nicht alle kennen“, erklärt Projektleiter Helmut Tamerl. Er wirft Kutil „fragwürdige Methoden“ vor. Bei zwei Bildern, die der frühere ORF-Chefredakteur mit seiner Presseaussendung ausgeschickt hat (siehe unten!), sehe man „ganz deutlich, dass aufgrund der gro-ßen Brennweite, die verwendet wurde, ein Ergebnis erzielt wurde, das als Manipulation bezeichnet werden kann“.
Für die Gemeinde Koppl gibt es insgesamt vier mögliche Trassenvarianten. „Diese Varianten werden mit dem Bürgermeister diskutiert. Wir wollen dabei die größtmögliche Akzeptanz erreichen“, betont Projektleiter Helmut Tamerl. Der Trassenfindungsprozess ist bereits in der Endphase. „Unser Ziel ist es, dass man sich noch im März auf einen Trassenkorridor einigt. Dann wird man noch mit jedem Grundeigentümer über Details reden“, so Tamerl.
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