Regional Essen ist die beste Medizin

"Es macht einen Unterschied, ob wir Obst aus der Lebensmittelindustrie oder von kleinen, handwerklichen Betrieben aus der Region zu uns nehmen", sagt die Salzburger Ernährungswissenschaftlerin Karin Buchart, denn: "Die Lebensmittel wirken anders."
So essen wir beispielsweise mit heimischen Äpfeln oder Kräutern auch die heimischen Pollen mit, und das wiederum wirkt auf unser Immunsystem, die Gefahr allergisch zu reagieren sinkt.

Viel zu kurz komme in der Lebensmittelindustrie etwa die Vielfalt von Milchsäurebakterien, so die Expertin weiter. "Vieles fällt hier den Hygienebestimmungen zum Opfer, die für die Produktion im großen Stil eben notwendig sind. In der industriellen Produktion werden standardisierte Milchsäurebakterien verwendet. In der Natur gibt es aber eine ungeheure Vielfalt an Milchsäurebakterien, die wir für eine gesunde Darmflora brauchen." Und die kommen in kleinen, regional produzierten Lebensmitteln vor. "Das ist zum Beispiel beim Gärungsessig so, der noch mit einer echten Essigmutter erzeugt wurde, das betrifft Sauermilchprodukte genauso wie einen selbst angesetzten Hollersprudel oder sogar Honig, weil auch die Bienen eine Fermentation durchführen", weiß Buchart.

Dass immer mehr Menschen allergisch auf Obst – etwa auch Äpfel – reagieren, liege daran, dass Obst oft "unter Stress" wachsen müsse. "Obst, aber auch Getreide werden heute schnell hochgezüchtet und bilden dabei Stresshormone, die dann Allergien auslösen", erklärt Buchart.
Die Vielfalt bioaktiver Stoffe in Pflanzen hänge an der Bodenflora: "Sie bestimmt die Vielfalt an Düften und Farbstoffen in einer Pflanze, und wenn das nur mehr eine Nährlösung ist, können Sie sich vorstellen, dass dann in der Pflanze auch nur mehr sehr wenige solcher bioaktiver Substanzen zu finden sind."

Ernährungswissenschaftlerin Karin Buchart nimmt am 29. April an der von der Landwirtschaftskammer und den Salzburger Landeskliniken veranstalteten Tagung "Wie Ernährung gesund macht" im Heffterhof teil. Anmeldung bis Dienstag 22. April bei Irene Pitter, irene.pitter@kk-salzburg.at, Tel.: 0662/870571-246.