Steinmetze und Maschinenbauer der HTL Hallein unterstützen die Revitalisierung des Turmuhrwerks des Torwarthauses in Kleßheim
Es begann mit der Bitte Michael Neureiters an die HTL Hallein um einen Nachbau der verschwundenen Pendellinse des Turmuhrwerks des „Torwarthauses“ in Kleßheim. Dann folgte der Nachbau der ebenfalls verlorenen Pendelstange. Nun engagierte sich die HTL Hallein auch mit Steinmetzen und Maschinenbauern beim Wiederaufbau des kostbaren Uhrwerks.
Turmuhrenexperte Michael Neureiter lud die mit dem Nachbau der steinernen Pendellinse und der Pendelstange aus Schmiedeeisen befassten Schüler ein, beim Aufbau des Turmuhrwerks aus 1732 mitzumachen. Es wurde ein spannender Vormittag, an dem das Team auch einige Hinweise auf mehrere Umbauten des Werks fand. Das Uhrwerk wird in den kommenden Wochen komplettiert, mit neuen denkmalverträglichen Elektroaufzügen (Patent Meinhardt) sowie einem neuen Funkuhr-Abgleich versehen und dann dem Auftraggeber, dem Land Salzburg, übergeben.
Das Turmuhrwerk des „Torwarthauses“
Das Turmuhrwehr des Torwarthauses beim Schloss Kleßheim stammt von Joseph Christoph Schmid und wurde 1732 gefertigt. 1794 baute es Johann Bentele sen. um und erhielt dabei auch ein knapp vier Meter langes Pendel mit einer Pendellinse aus „Höglauerstein“ – vom Steinbruch am Högl auf der heute bayrischen Salzachseite nahe von Wals-Siezenheim.
Als Michael Neureiter mit seiner Firma „horologium“ vom Land Salzburg den Auftrag erhielt, das historische Uhrwerk zu revitalisieren, musste er feststellen, dass das Pendel samt der Pendellinse verschwunden war – 1926 war es laut einem Bericht vom Salzburger Historiker Franz Martin noch vorhanden. Neureiter nahm mit der Steinmetzschule der HTL Hallein Kontakt auf, diese sagte die Anfertigung einer neuen Linse zu. Die Maschinenbauer der HTL Hallein sorgten dann auch noch für den Nachbau der ebenfalls verloren gegangenen schmiedeeisernen Pendelstange.
Sanierung der Glocken, alte Zeiger gefunden
Georg Kolmanitsch aus Wien, spezialisiert auf Metall-Restaurierungen, hat mittlerweile die drei Glocken im Turm des Torwarthauses renoviert. Sie stammen aus der Zeit der Errichtung des Turms 1732 und aus 1833. Die älteste Glocke von Benedikt Eisenberger 1698 war ursprünglich im Schloss Kleßheim angebracht.
Kolmanitsch fand im Turm auch ein Paar alter Turmuhr-Zeiger, die wohl aus dem 18. Jahrhundert stammen. Neureiter datiert sie zum Umbau der Turmuhr 1794: „Ich bin sicher, dass diese Zeiger angebracht wurden, als die aus dem Jahr 1732 stammende Turmuhr von Johann Bentele sen. auf das lange Pendel umgebaut wurde!“
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