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Temporäres Zuhause für Kinder in Krisensituationen
14. Dezember 2023, 17:01 Uhr
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Beim SOS-Kinderdorf in Seekirchen. Im Bild von links: Manuela (Bereitschaftspflege), Irene Hochegger (SOS-Kinderdorf), Landesrat Christian Pewny und Renate Heil (Kinder- und Jugendhilfe Land Salzburg).
Eltern können nicht immer gut für ihre Kinder sorgen. In solchen Situationen entscheidet die Kinder- und Jugendhilfe über die bestmögliche Unterbringung und Betreuung der Kinder. Das SOS-Kinderdorf in Seekirchen und das Land Salzburg sind nun auf der Suche nach Personen für die Bereitschaftspflege in akuten Krisensitutionen, die sich temporär um die Säuglinge und Kleinstkinder kümmern.
SALZBURG, SEEKIRCHEN. Wenn das Wohl der Kindern in einer Familie in Gefahr ist, muss es oft sehr schnell gehen. Im Notfall brauchen Kinder innerhalb von wenigen Stunden einen Bereitschaftspflegeplatz außerhalb der Ursprungsfamilie. „Pro Jahr betrifft das im Bundesland Salzburg zehn bis 20 Kinder bis zum dritten Lebensjahr", erklärt die pädagogische Leiterin der Bereitschaftspflege bei SOS-Kinderdorf, Irene Hochegger. SOS-Kinderdorf Salzburg will daher nun das Angebot der Bereitschaftspflege ausbauen und sucht gemeinsam mit dem Land Salzburg Menschen, die sich dieser herausfordernden aber auch erfüllenden Aufgabe stellen möchten.
Schnelle Hilfe
Soziallandesrat Christian Pewny war in Seekirchen im SOS-Kinderdorf vor Ort, um über das Thema der „Bereitschaftspflege" zu sprechen.
Manchmal können Eltern entweder vorübergehend oder über einen längeren Zeitraum aus den verschiedensten Gründen nicht gut für ihre eigenen Kinder sorgen. Dann ist es die Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe zu entscheiden, was das Beste für das Kind in dieser Situation ist. Bereitschaftspflegepersonen von SOS-Kinderdorf sollen den betroffenen Kindern in akuten Krisensituationen schnell und kurzfristig einen geschützten Raum und Zuwendung geben. Der Soziallandesrat Christian Pewny meint dazu: „Für uns ist das Thema Bereitschaftspflege ganz wichtig. Der Idealfall wäre, dass wir in jedem Bezirk zumindest eine Person oder eine Familie haben, die sich für diesen Zweck zur Verfügung stellt. Es ist wirklich ein hochsensibles Thema und es kann von einem Tag auf den anderen passieren, dass Eltern ihr Kind nicht mehr pflegen oder erziehen können. Dann muss man über die Kinder- und Jugendhilfe schauen, dass man dem Kind möglichst rasch wieder Geborgenheit, Sicherheit, Stabilität und ein sicheres Zuhause gewährleistet". Pewny ergänzt: „Eine Bereitschaftspflegefamilie steht jederzeit parat, um einem Kind aus schwierigen Verhältnissen mit einem Bereitschaftspflegeplatz ein ‚Zuhause auf Zeit‘ zu bieten“. Mit einer landesweiten Kampagne wollen das Land Salzburg und SOS-Kinderdorf nun das bereits bestehende Angebot absichern und weiter ausbauen.
Seit dem Jahr 2019 begleitete SOS-Kinderdorf mehr als 30 Kinder mit der Bereitschaftspflege durch Krisensituationen und unterstützte dadurch die betreuenden Pflegeeltern. Besonders für Säuglinge und Kleinkinder unter drei Jahren sind ein familiäres Umfeld, eine direkte Bezugsperson und ein geschützter Raum ideal, um zur Ruhe zu kommen und das Trennungstrauma besser bewältigen zu können.
Grundsätzlich könne jeder Mensch eine Bereitschaftspflege-Person werden. Wichtig dabei sei, psychisch stabil und ausgeglichen zu sein. Voraussetzung ist eine positive Eignungsbeurteilung des Jugendamts, die Kinder- und Jugendhilfe sowie SOS-Kinderdorf bieten Schulungen an. „Man sollte sich seine Zeit frei einteilen können und flexibel auf den akuten Bedarfsfall reagieren können", so Irene Hochegger. Der Familenstand und das Geschlecht spielen dabei keine Rolle. Zudem können in einer Bereitschaftspflegefamilie maximal vier Kinder unter 14 Jahren leben. „Hier zählen sowohl eigene als auch Pflegekinder", so Hochegger weiter. Sie steht gemeinsam mit ihrem Team den Interessierten gerne telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung und nimmt auch Anmeldungen für die im Januar geplanten Informationsabende entgegen.
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