Verkehrsaufkommen im Flachgau steigt weiter an
VCÖ Verkehrsexperte fordert mehr Bahn und Busverbindungen
WIEN/FLACHGAU (red). Die A1 bei Liefering war im Vorjahr der am stärksten befahrene Autobahnabschnitt in Salzburg. Das berichtet der VCÖ, der auf Basis von Daten der Asfinag eine aktuelle Analyse erstellt hat. Auf der A1 bei Liefering fuhren demnach im Vorjahr rund 34,1 Millionen Pkw und Lkw, das waren pro Tag im Schnitt 93.640 Kfz. Im Vergleich zum Jahr 2016 waren hier im Vorjahr insgesamt um rund eine Million Fahrzeuge mehr unterwegs. Für die Zählstelle Hallwang ergab sich im Mehr-Jahresvergleich ein Verkehrszuwachs von rund acht Prozent im Verlgeich zum Jahr 2010, so der VCÖ. Bei der Zählstelle Wals auf der A1 waren im Vorjahr um rund vier Prozent mehr Kfz unterwegs als im Jahr 2010.
VCÖ: Mehr Bahn und Busverbindungen
Um den regionalen Kfz-Verkehr zu verringern, braucht es einerseits mehr Bahn- und Busverbindungen. "Jedes regionale Zentrum soll sehr gut mit Bahn und Bus erreichbar sein. Hier ist wichtig, dass die Bundesregierung den Öffentlichen Nahverkehr in den Regionen stärker unterstützt", betont VCÖ-Experte Markus Gansterer. "Zahlreiche Beispiele in Österreich zeigen, dass Unternehmen wesentlich dazu beitragen können, dass mehr Beschäftigte mit Öffentlichem Verkehr oder Fahrrad zur Arbeit kommen statt mit dem Auto. Auch Fahrgemeinschaften können über Betriebe gefördert werden, so der Verkehrsexperte.
Güter auf die Schiene
Großer Handlungsbedarf besteht beim Gütertransport. Neben mehr betrieblichen Gleisanschlüssen und Anreizen für Betriebe, Güter auf die Schiene zu verlagern, braucht es auch auf EU-Ebene verstärkte Maßnahmen. Derzeit zahlen Lkw nur einen Teil der verursachten Kosten, die durch Straßenabnützung, Unfälle, Abgase und Lärm entstehen. Die Folge ist, dass der Lkw-Transport zu billig ist und Waren tausende Kilometer quer durch Europa transportiert werden. "Schweine werden in Ostdeutschland gezüchtet, um in Italien zu Schinken verarbeitet zu werden. Und wenn Butter aus Irland in Österreichs Supermärkten verkauft wird, führt dies nicht nur zu mehr Lkw-Verkehr, sondern schadet auch den heimischen Bauern", nennt VCÖ-Experte Gansterer zwei Beispiele für die Folgen von zu billigem Lkw-Transport.
Verkehr auf der Tauernautobahn nimmt am stärksten zu
Massiv zugenommen hat hingegen der Verkehr auf der Tauernautobahn, wie die VCÖ-Analyse zeigt. Bei Tenneck waren mit 43.490 Kfz pro Tag um rund 30 Prozent mehr Pkw und Lkw unterwegs als im Jahr 2010, bei Zederhaus stieg der Verkehr um rund 37 Prozent auf 21.690 pro Tag. Als Transitautobahn leidet die A10 einerseits unter der massiven Zunahme des Lkw-Transits und andererseits ist auch der Reiseverkehr deutlich gestiegen. VCÖ: Auf Tauernautobahn ist Kfz-Verkehr sehr stark gestiegen, auf A1 Westautobahn weniger stark (Durchschnittliche Anzahl Kfz (Pkw und Lkw) pro Tag im Jahr 2017, in Klammer Änderung zum Jahr 2010)
Verkehrszuwächse im Detail:
A1 Liefering: 93.640 Kfz / Tag (Jahr 2016: 90.550 - Keine Vergleichsdaten zum Jahr 2010)
A1 Wals: 74.140 Kfz pro Tag (plus 3,6 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010)
A10 Anif: 67.760 Kfz pro Tag (plus 6,7 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010)
A1 Hallwang: 66.200 Kfz pro Tag (plus 7,6 Prozent)
A1 Oberndorf: 49.890 Kfz pro Tag (plus 17,5 Prozent)
A10 Tenneck: 43.490 Kfz pro Tag (plus 30,5 Prozent)
Quelle: Asfinag, VCÖ 2018
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