Coronapause nützen
Vom Schauspieler zum Messermacher

  • Schauspieler Gerhard Greiner auf Abwegen: Er nützt die Coronapause und schmiedet Messer.
  • Foto: Franz Neumayr
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Schauspieler Gerhard Greiner, der den Polizisten Toni in "Vier Frauen und ein Todesfall" spielt lebt in Nußdorf bei Salzburg und beschäftigt sich momentan mit dem Schmieden von Messern.

NUSSDORF. Dick vermummt mit Turban, Schutzbrille, Staubfilter und Handschuhen steht er am Schleifgerät und die Funken sprühen. Dahinter verbirgt sich Schauspieler Gerhard Greiner, der sein neuestes Messer schmiedet. Nicht als Mordwaffe in „Vier Frauen und ein Todesfall“ – dort spielt er den Polizisten Toni oder für „Die Toten vom Bodensee“. Nein, damit wird in der Küche geschnitten.

Upcycling ist angesagt

Die Werkstatt im Keller seines Hauses ist gut eingerichtet. Inklusive Härteofen. Und was dann seine Werkstätte verlässt, trägt auch viel „Upcycling“ in sich. Als Stahl für seine Messer verwendet er gerne ausgediente Kreissägeblätter „Die bestehen aus bestem Stahl, sind sowieso da und sie braucht keiner mehr“. Der Griff kommt idealerweise vom Holz der Marillenbäume. „Gerade hab ich von einem Obstbauern hunderte Kilo Marillenholz von einem alten Baum bekommen“.

Der "Jausn-Sepp"

  • Sein "Jausn-Sepp" ist sehr gefragt.
  • Foto: Franz Neumayr
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Zwei Werkstatt-Tage später ist sein Lieblingobjekt fertig: Der „Jausn-Sepp“. Ein Bekannter bestellte ein Messer für die Jause und der hieß eben Sepp. Damit war es klar“. Extrem scharf – versteht sich von selbst – und mit feiner Holzmaserung am Griff. Momentane Wartezeit auf ein Greiner Messer – punziert mit einem „GG“ Logo: Gut drei bis vier Monate. Das hält dafür dann fast ewig. „Vorausgesetzt ist kommt nie in den Geschirrspüler und wird nur mit kaltem Wasser gewaschen“, so der Messerexperte. Freunde und Nachbarn, die ihre Messer und Äxte zum Schärfen vorbeibringen, beschäftigen ihn zudem. Fehlt nur noch eine Schmiede. „Dann könnte ich ein Schwert schmieden – die Königsdisziplin für jeden Messermacher“.

Bogenschütze und Mittelalterfan

Coronabedingt war es ruhiger für den 49jährigen Salzburger. Jetzt ist er offiziell „Messermacher“ - mit Gewerbeschein. Begonnen hat es für den leidenschaftlichen Bogenschützen und Mittelalterfan damit, dass  er seinem Vater beim Schärfen seiner Werkzeuge für die Waldarbeit über die Schulter geschaut hat. „Mein drittes Standbein wird es nicht werden, aber die Nachfrage nach meinen Messern überrascht mich durchaus“, so Greiner.

Teufel und Gute Gesell

Im Sommer steht er beim Festungs-Jedermann (quasi der kleine Bruder des Festspiel-Jedermann) als Teufel und Guter Gesell auf er Bühne, zudem ist er beim Theater in Hof bei Salzburg als Regisseur tätig. Dazu kommen sozialpädagogische Workshops an Schulen und Selbstbehauptungsworkshops für Frauen.

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