Was die Salzburger von den Politikern fordern

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Wer kann was am besten? Bei den großen Aufgaben, die der Landespolitik im kommenden Jahr ins Haus stehen, sind es nicht immer die Ressortverantwortlichen, denen die Salzburger das meiste Vertrauen entgegenbringen.

SALZBURG. Zu tun gibt es für Salzburgs Landesregierung im kommenden Jahr mehr als genug. Das Grazer Meinungsforschungsinstitut GMK hat im Auftrag der Bezirksblätter Salzburg erhoben, in welchen Bereichen die Salzburger am meisten Handlungsbedarf sehen.

Für Männer ist Schaffung von Arbeitsplätzen wichtig
An vorderster Stelle rangiert hier der Bildungsbereich – 43 Prozent der Salzburger wollen, dass die Landesregierung sich hier engagiert. Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch übrigens bei Befragten mit Matura oder Hochschulabschluss und bei Frauen. Letztere wünschen sich auch überproportional häufig zukunftsträchtige Rezepte für den Pflegebereich, der mit 42 Prozent Zustimmung insgesamt fast gleichauf mit dem Bildungsbereich liegt.

Die beiden weiteren großen Brocken sind die Schaffung von Arbeitsplätzen (38%) und der Gesundheitsbereich (37%). Ersteres ist vor allem Männern und SPÖ-Wählern ein Anliegen, Verbesserungen im Gesundheitswesen den Grün-Wählern.

Mehr als jedem Vierten sind der Einsatz der Landespolitik für erneuerbare Energien (29%) und Rezepte in den Bereichen Zuwanderung und Integration (28%) wichtig.

Frauen fordern mehr politisches Engagement im Pflegebereich
Wer aber sieht wo den höchsten Handlungsbedarf? Bei Männern ist es der Bildungsbereich und die Schaffung von Arbeitsplätzen – Frauen wollen vor allem mehr politisches Engagement im Pflegebereich. Unter 35-Jährige sehen am meisten Handlungsbedarf bei der Bildung, Ältere bei der Pflege. Für SPÖ- und ÖVP-Wähler steht der Pflegebereich an erster Stelle, für Grün-Wähler die Bildungspolitik.

Am wenigsten Vertrauen in die Politik haben die Salzburger beim Thema Integration und Zuwanderung: Mehr als jeder Zehnte (13%) befürchtet, dass keine der Parteien in der Lage ist, zukunftsträchtige Konzepte in dem Bereich zu entwickeln. Am ehesten trauen sie es den Grünen (23%) zu, die SPÖ kommt hier auf 19 Prozent, die FPÖ auf 17 und die ÖVP auf lediglich 15 Prozent und damit auf den letzten Platz. Das ist insofern pikant, als das Integrationsressort bislang bei ÖVP-LR Doraja Eberle und seit sieben Wochen bei ihrer Nachfolgerin LR Tina Widmann (ÖVP) liegt.

SPÖ kann in fast allen ihren Ressorts punkten
Anders ist das bei den SPÖ-Ressorts Bildung, Pflege und Gesundheit. In allen drei Bereichen ist es die SPÖ, der die Salzburger am ehesten zutrauen, etwas weiterzubringen. Die ÖVP kommt im Bildungsbereich nur auf 23 Prozent (die SPÖ auf 36%), bei Pflege auf 20 Prozent (die SPÖ auf 41%) und im Gesundheitsbereich auf 21 Prozent (SPÖ 41%). Mit 14 Prozent erreichen die Grünen – abgesehen vom Integrationsthema – nur im Bildungsbereich eine maßgebliche Kompetenzgröße (14%).

Kleiner Wermutstropfen für die SPÖ: Bei der Schaffung von Arbeistplätzen ist es die ÖVP (30%), der eher zugetraut wird, zukunftsträchtige Konzepte zu entwickeln als der SPÖ (28%). Das Arbeitsmarktressort ist zwar bei SPÖ-LH Gabi Burgstaller, die Salzburger empfinden das Thema aber als bei der Wirtschaftspartei ÖVP besser aufgehoben.

Grüne sind erste Adresse für erneuerbare Energien
Die Grünen (45%) haben die Nase dafür bei den erneuerbaren Energien weit vorne vor der ÖVP (29%), die LR Sepp Eisl als Energielandesrat etabliert hat. Nur jeder zehnte Salzburger glaubt übrigens, dass die SPÖ in Sachen erneuerbare Energien Zukunftsträchtiges auf Lager hat.

Zum Abschluss noch ein kleiner Blick zurück: Welches Regierungsmitglied hat im nun zu Ende gehenden Jahr in den Augen der Salzburg am meisten umgesetzt? Ganz klar an erster Stelle liegt hier LH Gabi Burgstaller. Mehr als zwei Drittel (68%) der Salzburger finden, sie habe sehr oder ziemlich viel umgesetzt, nur knapp jeder Vierte (24%) kann das nicht erkennen. An zweiter und dritter Stelle folgen die beiden ÖVP-Politiker LH-Stv. Wilfried Haslauer und LR Sepp Eisl. So wie bei Burgstaller findet jeweils knapp jeder Vierte (24%), dass die beiden wenig bis gar nichts weitergebracht haben, aber 60 Prozent (Haslauer) bzw. mehr als jeder Zweite (51%, Eisl), dass viel bis ziemlich viel erledigt wurde. Das dritte ÖVP-Regierungsmitglied – LR Tina Widmann – wurde wegen ihrer erst wenigen Wochen dauernden Amtszeit nicht abgefragt.

Burgstaller und Haslauer haben für Viertel wenig weitergebracht
Die restlichen drei SPÖ-Regierungsmitglieder liegen auf den hinteren drei Plätzen. LH-Stv. David Brenner hinterlässt in der Frage mit gut einem Drittel (34%) der Befragten, die finden, er habe sehr oder ziemlich viel weitergebracht, und etwa einem Fünftel (21%), die das nicht finden, einen guten Eindruck. Bei LR Walter Blachfellner sind die Antworten hingegen ausgewogen: Jeweils 30 bzw. 29 Prozent der Salzburger sind der Meinung, er habe sehr bis ziemlich viel bzw. weniger bis gar nichts weitergebracht. Noch schlechter schneidet LR Erika Scharer ab, bei ihr überwiegen diejenigen, die finden, sie habe weniger bis nichts weitergebracht (33%). Lediglich 29 Prozent der Salzburger sehen, dass sie sehr bis ziemlich viel umgesetzt hat.

Datenquelle Auftraggeber:
Bezirksblätter
Ausführende Gesellschaft:
GMK Gesellschaft für Marketing und Kommunikation, Graz
Zielgruppe:
Bevölkerung des Bundeslandes Salzburg ab 16 Jahren
Abfragezeitraum:
29.11. bis 2.12. 2010
Sample und Instrument: 400 Telefoninterviews
Maximale Schwankungsbreite: Gesamtergebnis ± 4,5%

Grafiken: BB
Fotos: Franz Neumayr

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