"Wie Motorradfahren in luftigen Höhen"
Klaus Angerer und Wolfgang Schweinsteiger haben sich bei der Motorschirm-EM Silber gesichert.
FAISTENAU/SALZBURG (buk). Mit der Silbermedaille im Gepäck kehrten der Wahl-Salzburger Klaus Angerer und der Faistenauer Wolfgang Schweinsteiger von der Europameisterschaft im Tandemtrike zurück. Dabei musste das Team Präzisionsaufgaben wie Ziellandungen, Navigations-Herausforderungen und einen Ökonomiebewerb meistern. In jedem dieser Teilbereiche wurden zwei Bewerbe geflogen. "Welche Aufgabe an welchem Tag stattfindet, entscheidet der Bewerbschef", erzählt Schweinsteiger. Meist wird aufgrund der thermischen Situation an den Tagesrandzeiten geflogen.
43 von 44 Kontrollpunkten
Als besonderen Erfolg haben sie im Navigationsbewerb mit 43 von 44 getroffenen Kontrollpunkten sogar den französischen Weltmeister geschlagen – und das ohne GPS. "Wir fliegen hier gemäß der alten Schule: Uhr, Höhenmesser, Kompass und Karte müssen genügen", so Schweinsteiger. Angerer ergänzt: "Unsere Ziele für die EM waren: gesund heimkommen, nicht auf dem letzten Platz zu landen und vor den Deutschen ins Ziel kommen."
Zusammenarbeit wie bei einer Rallye
In der Luft funktioniert die Zusammenarbeit zwischen ihm und seinem Navigator ähnlich wie bei einem Rallye-Team auf dem Boden: "Wir haben ein gutes Cockpit-Ressource-Management und finden auch bei Meinungsverschiedenheiten immer einen Weg", erzählt Schweinsteiger. Anders als viele Konkurrenten planen die beiden am Vorabend eines Fluges jeweils eine eigene Route. Diese seien aber meist zu 99 Prozent deckungsgleich, übrig bleibe das Beste aus beiden Varianten.
Pilot seit 25 Jahren
Pilot Angerer ist bereits seit 25 Jahren in luftigen Höhen unterwegs, Schweinsteiger hat seine Fluglizenz 2011 erworben. "Klaus ist Händler und Flugzeugwart und hat mir immer viele Tipps gegeben. Irgendwann ist dann die Frage aufgekommen, ob wir nicht gemeinsam fliegen sollen", erzählt Schweinsteiger.
250 Österreicher mit Flugschein
Insgesamt gibt es in Österreich rund 100 offiziell zugelassene Motorschirme. Etwa 250 Menschen haben privat einen Flugschein, sind aber teilweise auch mit Segelflugzeugen oder ähnlichem Gerät unterwegs. Der Faistenauer vergleicht das motorisierte Fliegen mit "Motorradfahren in der Luft": "Man kann sehr langsam unterwegs sein und sich alles in Ruhe anschauen. Es lässt einen nicht mehr los."
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