Auf 1200 Metern schmecken die Tannen besonders gut!
Das Jahr des Waldes ließ auch Axel Kiesbye, Braumeister aus Obertrum, kreativ werden. Gemeinsam mit den Bundesforsten braut er gerade ein Bier mit feinsten Tannennadeln vom Hochkönig.
OBERTRUM (grau). „Die Idee stammt von den Wikingern“, sagt Axel Kiesbye, Braumeister der Trumer Privatbrauerei. „Die haben auch schon immer alles mögliche zum Bier gemischt, um verschiedene Aromen zu erhalten. Tannenwipfel eignen sich dafür besonder gut.“ In Eigenregie hat der Bierkenner an seinem neuen „Waldbier“ getüftelt und schließlich gemeinsam mit den Österreichischen Bundesforsten Tannenwipfel am Hochkönig gepflückt. „Wir legen Wert darauf, besondere Biere zu brauen und Spezialitäten zu kreieren. Dieses Bier mit Tannenwipfeln ist eine davon.“
Je höher, desto aromatischer
In 30 Arbeitsstunden wurden dafür 43 Kilo Tannenwipfel aus 1.200 Metern Höhe gepflückt. „Je höher, desto besser das Aroma“, erklärt Kiesbye. „Eine sehr aufwändige Arbeit, denn die Wipfel sind klein und leicht und man braucht relativ viele davon. Es ist auch sehr schwer, das Aroma zu konservieren. Wir haben einen extra Drahtkäfig gebaut, in dem wir die Wipfel in den Sudkessel gehängt haben.“ Der Sud für das „Waldbier“ wurde vergangene Woche in Obertrum gemacht. Zwei bis drei Monate gären die etwa 11.000 Liter Bier nun, bevor sie im September der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Das Aroma erinnere an Zirbenschnaps, meint der Braumeister. „Das Tannenbier hat eine Marzipan-Waldhonig-Note“, sagt er. Zur Probe hat er einige Liter schon vorgebraut und gekostet.
Exklusiver Speisebegleiter
Gedacht ist die heimische Spezialität – alle Rohstoffe (Hopfen, Gerste, Wasser, Tannen) kommen aus Österreich – für Feinkostläden und die gehobene Gastronomie. „Das Bier wird immer gemeinsam mit Speiseempfehlungen zu haben sein. Es soll wirklich etwas ganz Besonderes für Gourmets werden“, so der Bierbrauer Kiesby. Passen würden Wild, Rindfleisch und Früchte mit dunklem Aroma wie Äpfel, Birnen und Brombeeren. Zu haben wird das Bier in 0,33-Liter-Flaschen und in 0,75-Liter-Spumante-Flaschen sein. „Die Art der Verpackung unterstreicht den exklusiven Charakter, es spielt in derselben Liga wie Wein und Champagner.“ Das Tannenbier soll in weiterer Folge zur Serie werden. „Nächstes Jahr machen wir dann ein Lärchenbier oder ein Fichtenbier. Irgendwann vielleicht ein Zirbenbier, wer weiß...“
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