Druck auf Grünland steigt
"Die Landwirtschaft befindet sich in einer sehr schwierigen Ausgangssituation. Auf der einen Seite gibt es einen großen Wettbewerbsdruck, der vor allem auch von den internationalen Märkten her auf Salzburg durchschlägt. Auf der anderen Seite wird von der Arbeiterkammer und der SPÖ immer stärker ein Klassenkampf gegen die Landwirtschaft geführt. Der Druck auf Grund und Boden – etwa durch andere Vorhaben fernab der Landwirtschaft – steigt immer stärker. Bei vielen Projekten im Grünland werden oft Pachtpreise bezahlt, die sich in der Landwirtschaft nicht mehr erwirtschaften lassen und somit geht wertvoller Boden für die Nahrungsmittelproduktion verloren", sagt Salzburgs Agrarlandesrat Sepp Eisl (ÖVP).
Im Vergleich zum Österreichschnitt steht Salzburg aber gut da. Während die Anzahl der österreichischen Bauern von 1999 bis 2010 um rund ein Fünftel auf 173.300 gesunken ist, gaben in Salzburg "nur" knapp neun Prozent der Landwirte ihren Hof auf. Derzeit (2010) bewirtschaften 4.358 Salzburger ihren Hof im Vollerwerb, weitere 4.685 im Nebenerwerb.
"Im Bundesland Salzburg ist es gelungen, vor allem die Jugend für die Arbeit auf den Höfen und in der Landwirtschaft zu motivieren. Der Bezug und die Wertschätzung für Grund und Boden ist nicht verloren gegangen. Wir haben sehr früh auf das Thema Bildung gesetzt. Heuer haben wir erstmals mehr als 1.000 Schülerinnen und Schüler in unseren Landwirtschaftsschulen in Salzburg. Sehr zentral für den erfolgreicheren Salzburger Weg ist der Ausbau der Erwerbskombinationen. Viele Bäuerinnen und Bauern sind auch in der Vermietung oder zum Beispiel auch in der Direktvermarktung. Diese Kombinationen machen unsere Betriebe resistenter in Krisensituationen", sagt Agrar-Landesrat Sepp Eisl.
Zum Abschluss noch eine Vergleichszahl aus der Milchwirtschaft: 2000 betrug der Ab Hof-Erzeugermilchpreis 31,066 Cent, 2012 waren es 36,829 Cent – das entspricht einem Plus von 18,5 Prozent. Laut Statistik Austria ist im selben Zeitraum der Verbraucherpreisindex um 28,2 Prozent gestiegen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.