Bildung
Gesellschaftlichen Nutzen der Privatschule untersucht

Diskutierten die Gemeinwohlstudie in St. Gilgen: Manfred Hückel (ehrenamtlicher Geschäftsführer der St. Gilgen International School), Studienautor Tino Jung, Public Value-Experte Timo Meynhardt, Schuldirektorin Martina Mötz, Jakob Schmidlechner und Rupert Hödlmoser. | Foto: St. Gilgen International School
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Die Sankt Gilgen International School ist die erste Bildungseinrichtung in Österreich, die sich einer Gemeinwohlstudie unterzieht.

SANKT GILGEN AM WOLFGANGSEE, ÖSTERREICH, LEIPZIG. Die Sankt Gilgen International School hat im Rahmen einer wissenschaftlichen Gemeinwohlstudie, die in Kooperation mit der Handelshochschule Leipzig durchgeführt wurde, ihren Public Value ermitteln lassen. Die Privatschule ist die erste Bildungseinrichtung in Österreich, die sich einer Gemeinwohlstudie unterzieht. Als Public Value bezeichnet man den Beitrag zum Gemeinwohl einer Organisation.

Das Ergebnis: Die Sankt Gilgen International School leistet einen hohen Beitrag zum Gemeinwohl. Die Privatschule ist für ihr Bildungsangebot international bekannt und ist damit ein sehr guter Werbeträger für St. Gilgen und die Region rund um den Wolfgangsee. Sie ist ein wichtiger Arbeitgeber und ein bedeutender Partner für die Wirtschaft. Positiv gesehen wird auch, dass die Schule viele Angebote im Ort nutzt und dadurch zur Belebung und Verjüngung des Ortsbildes beiträgt. Die Bevölkerung in St. Gilgen schätzt die Schule, wünscht sich jedoch mehr Präsenz bei Veranstaltungen und die Teilnahme am dörflichen Vereinsleben.

Wert der Privatschule für die Region

Die Sankt Gilgen International School leistet einen hohen Beitrag zum Gemeinwohl. Im Bild: der Studienautor Tino Jung. | Foto: St. Gilgen International School
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Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Studie, die dem Public Value-Ansatz von Professor  Timo Meynhardt folgt, stand die Frage, was die St. Gilgen International School für die Region rund um den Wolfgangsee wertvoll macht und wie die Gesellschaft die Handlungen und Aktivitäten der Privatschule bewertet. Tino Jung, Student der Handelshochschule Leipzig, verbrachte zur Durchführung der Studie zwei Monate in St. Gilgen. In umfangreichen Interviews befragte er 30 Personen aus sechs wichtigen Gesellschaftsbereichen: Nachbarschaft und Vereine, Politik, Schule intern, Schule extern, Wirtschaft sowie Medien.

Hohe Bewertungen bei Moral und Ethik 

Die St. Gilgen International School ist die erste Bildungseinrichtung in Österreich, die sich einer Gemeinwohlstudie unterzog. | Foto: St. Gilgen International School
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Am Gemeinwohl-Atlas, eine spezielle Skala zur Messung des Public Values, die von eins (Ablehnung) bis sechs (Zustimmung) geht, erreicht die St. Gilgen International School den ausgezeichneten Wert von 4,23. Am besten schneidet die Privatschule in der Kategorie Moral (5,09) mit den Themen Anständigkeit, Fairness und ethische Korrektheit ab. Auch in ihrer Aufgabenerfüllung leistet die Schule mit einem Wert von 4,77 einen hohen Beitrag zum Gemeinwohl. Besonders wertvoll wird dabei angesehen, dass sie im Kerngeschäft (5,13) gute Arbeit leistet. Allerdings zeigt der GemeinwohlAtlas auch, dass der gesellschaftliche Beitrag der Schule im Beitrag zum Zusammenhalt in der Region mit 2,96 weniger gut bewertet ist.

Verbesserungsvorschläge

„Die Privatschule wird von der Gesellschaft nicht nur an ihrem Bildungsangebot gemessen", sagt Studienautor Tino Jung, der im Rahmen seiner Arbeit auch einige Verbesserungsvorschläge präsentiert. So sollte sich die Schule stärker in das gesellschaftliche Leben in der Region integrieren, mit der Bevölkerung auf Deutsch kommunizieren sowie zusätzliche Begegnungsräume schaffen. „Kein einziger Interviewpartner war gegen die Schule. Die Bevölkerung wünscht sich eine aktivere Präsenz bei den traditionellen Veranstaltungen im Ort sowie die aktive Teilnahme am Vereinsleben", so Jung.

Ergebnisse der Studie

Die Sankt Gilgen International School wird von der Gesellschaft nicht nur an ihrem Bildungsangebot gemessen: Gemäß dem Gemeinwohlmodell werden ihr fünf Rollen (Lehrerin, Mitbürgerin, Botschafterin, Kooperationspartnerin, Unternehmerin) zugeschrieben, anhand deren Erfüllung sie die Gesellschaft beurteilt. Ein exzellentes Bildungsangebot reicht für einen starken Public Value nicht aus. Die Schule ist als Chancenmacherin wertvoll für die Region: Der zentrale Public Value der Schule beschreibt, dass die Schule nicht nur die Region für ihr Angebot nutzt, sondern vielfältige Möglichkeiten für alle Stakeholder-Gruppen in den fünf Rollen schaffen kann. Die Sankt Gilgen International School belebt und repräsentiert die Region: Den stärksten Beitrag zum Gemeinwohl leistet die Privatschule, indem sie zur positiven Bekanntheit der Region weltweit beiträgt, diese mit gestaltet und in vielerlei Hinsicht belebt. Die Sankt Gilgen International School ist als Mitbürgerin noch nicht „erwachsen“ geworden: Im sozial-zwischenmenschlichen Bereich, also im Beitrag zum Zusammenhalt in der Region, muss die Privatschule ihren Public Value in Zukunft ausbauen, um ihren Rollenerwartungen gerecht zu werden.

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