Salzburger Unternehmer als Pionier für Energietechnik

Andrea und Harald Kuster mit einem Sonnenkollektor-Modell und dem "Solarenergie-Plan" für einen großen Industriestandort in Oberösterreich.
  • Andrea und Harald Kuster mit einem Sonnenkollektor-Modell und dem "Solarenergie-Plan" für einen großen Industriestandort in Oberösterreich.
  • hochgeladen von Stefanie Schenker

SALZBURG. Andrea und Harald Kuster sind das, was man mutig nennt: Sie haben ein Produkt entwickelt, das außerhalb jeder Norm angesiedelt ist: Es geht um alternative Energie im Bereich von Gebäudebeheizungen, mit per Solarenergie gewonnene Wärme wird in Form von warmem Wasser in einer Betonmasse gespeichert. Diese gibt dann langsam Wärme an die Umgebung ab.

"Im Grunde genommen funktioniert das so ähnlich wie eine Fußbodenheizung, nur dass die Wasserrohre nicht unterm Estrich, sondern direkt an der tiefsten Stelle in der Betonbodenplatte, die ja jedes Gebäude hat, verlegt sind", erklärt Harald Kuster. Im Idealfall funktioniert das alleine Mit Solarenergie, an schattigen Standorten oder in Gegenden mit viel Nebel kann man eine Wärmepumpe dazuschalten.

Dass das System funktioniert, beweisen 18 Gebäude in Westösterreich, die von "FIN – Future is Now", dem Unternehmen der Kusters ausgestattet wurde. Darunter befinden sich unter anderem die Kletterhalle in Saalfelden, die Lehrwerkstatt der Landwirtschaftsschule Bruck oder das neue, mit dem Regionalitätspreis der Bezirksblätter ausgezeichnete Gemeindezentrum in Hallwang.

Zusammenarbeit mit der Technischen Universität

Außerhalb jeder Norm ist die Technologie, die "eigentlich keine Erfindung, sondern eine Kombination bekannter Technologien ist", wie Harald Kuster formuliert, deshalb, weil es noch wenig Forschungsergebnisse dazu gibt. Das soll sich bald ändern: Gemeinsam mit der TU Wien und der Bauakademie Salzburg arbeiten Andrea und Harald Kuster daran, einen Rechenkern zu entwickeln, der zu einem Dimensionierungsprogramm für Haustechnikplanungsbüros führen soll. Damit könnte man berechnen, wie viel Betonmasse und wie viele Sonnenkollektoren notwendig sind, um ein Gebäude ausreichend warm halten zu können.

"Beton ist ein hervorragender Wärmespeicher, in den warmen führt ein dicker Betonkern – wie bei einem alten Gebäude mit dicken Gemäuern – dazu, dass die sommerliche Überwärmung hinausgezögert wird, es bleibt innen also länger kühl. Und wenn die Temperatur im Herbst wieder sinkt, dann gibt der Betonkern ganz langsam die gespeicherte Wärme ab. Das ist eine reine Strahlungswärme und sehr behaglich", erläutert Harald Kuster.

"Überschüssige" Energie kann anderwertig genutzt werden

"Im Gemeindezentrum Hallwang oder auch in der Kletterhalle in Saalfelden hat es derzeit 21 bzw. 22 Grad – und das kommt allein aus der im Beton gespeicherten Wärme aus den Sommermonaten", ergänzt Andrea Kuster. Die von April bis Ende Oktober anfallende Wärme (die Sonnenkollektoren arbeiten ja und erwärmen das Wasser) kann im Idealfall anderwertig genutzt werden. "In Hallwang wird damit das Warmwasser eines benachbarten Gastronomie- und Übernachtungsbetriebes gespeist, in der Kletterhalle Saalfelden das Warmwasser in den Duschen der Umkleiden."

Derzeit arbeiten die beiden an einem Projekt für einen oberösterreichischen Industriebetrieb, der seine 8.000 Quadratmeter große Fertigungshalle mit dem "vollsolaren" System mit dem erwärmten Betonspeicher ausstatten möchte. Dort soll die in den Sommermonaten überschüssige Wärme für die eigene Produktion verwendet werden.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.