Wüstenrot-Vorstandsvorsitzende Riess-Passer über die Sponsoringentscheidungen: „Man muss Gefühl folgen“

Saison ein Skistar mit zwei WM-Goldmedaillen werden würde, war nicht vorhersehbar – „und es hätte auch ganz anders laufen können“, sagt Riess-Passer. Die Bankerin strahlt aber um die Wette mit ihrem Sponsoring-Star, wenn sie einräumt, dass sich das Investment mehr als ausgezahlt hat. „Wir hatten zahlreiche Gratis-Titelseiten in den Zeitungen“, lächelt sie und ergänzt: „Sponsoring ist der einzige Bereich in unserer Bank, in dem wir Erfolg nicht in Zahlen messen. Uns wurde etwa von einer namhaften Firma angeboten, den Werbewert der Partnerschaft zu messen – um 110.000 Euro. Da investiere ich diese Summe lieber gleich in Lizz Görgl. Es gibt sicher Kollegen in der Branche, die das für unprofessionell halten. Nur: Wir sind damals auch mit Austria oft mit in den Schlagzeilen gestanden: ‚Wüstenrot Salzburg vor dem Konkurs?‘ Wie oft wir genannt werden, interessiert mich nicht. Mich interessiert, wie gut passt die Person zu uns? Und das kann man nicht messen, sondern nur spüren.“ Für genau derartige Entscheidungen gebe es letztlich auch einen Vorstand, der die Verantwortung dafür übernehme. Riess-Passer: „Das ist ja das Spannende am Leben, dass man nicht alles berechnen kann, sondern seinem Gefühl folgen muss.“

Wüstenrot gibt „seinen“ Sportlern eine Jobgarantie
Zu dem Zeitpunkt habe man bei Wüstenrot auch andere Sportler des ÖSV angeboten bekommen – auch solche, die vielleicht auf dem Papier erfolgversprechender aussehen. „Uns interessiert mehr als das Sportliche und Lizz ist authentisch, ein Typ, der zu uns passt“, ergänzt Franz Meingast, Wüstenrot-Vorstandsdirektor. Sportler, die von Wüstenrot gesponsert werden, gehen ihrerseits auch Verpflichtungen ein. Lizz Görgl ist Teil der neuen Bausparkampagne – und sie soll als Testimonial helfen, das Berufs-image des Finanzberaters zu entstauben. „Wüstenrot wiederum gibt seinen Sportlern auch eine Ausbildungs- und Jobgarantie im eigenen Unternehmen“, betont Meingast.