Die Postalm-Lifte sind so gut wie tot
Es lebe die Postalm - der Tourismusverband arbeitet mit regionalen Unternehmern an einem Übernahme-Konzept.
STROBL (lin). Um die Postalm-Lifte steht es mehr als schlecht. Der Grazer Eigentümer Karl-Heinz Prentner hat die für ein Sanierungsverfahren nötige Kaution nicht hinterlegt, sodass der Konkurs unmittelbar bevorsteht. Bei Gericht ist jetzt vom Masseverwalter Robert Bukovc die Liquidation der Firma beantragt worden. Dies hat der Kriditschutzverband bekannt gegeben.
Zuviele Schulden
Den Aktiva von 1.07 Millionen Euro stehen Passiva von 1.9 Millionen Eurio gegenüber. Hauptgläubiger sind die Raika St. Gilgen Fuschl-Strobl (600.000 Euro) und die Gemeinde Strobl (200.000 Euro). Auch bei den diversen Grundbesitzern, Agrargenossenschaften und Bauern steht die Postalm GmbH in der Kreide.
Die Region ist gefragt
Ferdinand Laimer, Obmann des Tourismusverbandes Strobl und zugleich Vorsitzender der Wolfgangsee-Tourismusgesellschaft, will trotz aller Schwierigkeiten durchstarten und eine neue Gesellschaft gründen. (Damit wäre man die alten Schulden los.) Dafür führt Laimer unzählige Gespräche mit knapp zehn lokalen Unternehmern. "Die ganzjährige Wiederbelebung dieses wunderbaren Gebietes geht nur mit wirtschaftlich soliden Unternehmen aus unserer Gegend. Ein Eigentümer aus Graz ist nicht optimal, und ein Chinese wie jener in Gaißau-Hintersee wäre gänzlich verkehrt."
Konzept gesucht
Die Lifte sind nur ein Faktor von vielen auf der Postalm. Schlittenfahren, Wandern, Schneeschuhgehen und Langlaufen seien für einen funktionierenden Winterbetrieb noch wichtiger als die Tagesskigäste, meint Laimer. Wie genau das gehen soll, und wer das Heft finanziell und organisatorisch in die Hand nehmen wird, soll bis Anfang Juli entschieden werden. Ohne Hotel-Neubau wird es aber auch dabei nicht gehen, die derzeitigen 100 bis 150 Betten reichen nicht, "400 bis 500 wären optimal", sagte Laimer. Trachtenhersteller Gössl, der ein 1.500 Betten-Hotel auf der Postalm bauen wollte, ist nicht mehr im Spiel.
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