Ein Ort will seinen Kern zurück

Mit der Übernahme der Wiener Bundesstraße zwischen dem Mayburgerplatz und der Mondseer Kreuzung hat die Gemeinde Straßwalchen einen wichtigen Schritt für die Ortskerngestaltung gesetzt. Sie selbst haben nicht nicht mtgestimmt, sondern sich als einer von sechs Mandataren Ihrer Stimme enthalten. Warum?
FRIEDRICH KREIL: Weil ich nicht ganz überzeugt davon bin. Wir haben gestern ja nur über einen Vertragsentwurf abgestimmt, da sind noch nicht alle Fronten zwischen Land und Gemeinde abgesteckt.

Sie sprechen die Sanierung des Steindorfer Baches und die Finanzierung an?

FRIEDRICH KREIL: Das Gerinne gehört saniert und das ist auch im gestrigen Beschluss so übernommen worden. Entweder das Land saniert den Bach oder die Gemeinde macht es – und erhält dafür vom Land Geld, nämlich 1,1 Millionen Euro.

Was wird sich für die Straßenbenützer vorerst verändern?

FRIEDRICH KREIL: An der Abzweigung nach Braunau wird ein ebenerdiger Kreisverkehr eingerichtet, die dann alte Bundesstraße wird eine verkehrsberuhigte Zone mit einem 30er-Tempo-Limit und einer Tonnage-Beschränkung. Dadurch erwarten wir uns 60 Prozent weniger Lkw- und 40 Prozent weniger Pkw-Durchzugsverkehr.

Ab wann werden die neuen Beschränkungen gelten?
FRIEDRICH KREIL: Zunächst braucht es eine Verordnung des Landes – und dann hängt es davon ab, wie rasch die Verwaltung arbeitet. Ich schätze, das wird bis zum Frühjahr 2017 dauern.

Haben Sie keine Angst, dass durch den Verkehrsrückgang auch weniger "G'schäft" für die Geschäfte bleibt?
FRIEDRICH KREIL: Diese Befürchtung haben wir nicht, es wird immer noch reichlich Verkehr für uns bleiben. Und die Lkw sind jetzt schon nur durchgefahren und nicht stehen geblieben. Der Rückgang des Pkw-Verkehrs ist vielleicht ein bisschen gefährlicher.

Das Wohn- und Geschäftshaus Goldner soll abgetragen werden. Was kommt dorthin?
FRIEDRICH KREIL: Ein Wohn- und Geschäftshaus mit Büros, angedacht haben wir auch eine Tiefgarage, die möglicherweise nur zur Hälfte unterirdisch sein wird. Wir werden das Haus am Platz des Goldner-Gebäudes in die Länge ziehen und die Garage von der Hinterseite her aufschließen, sodass auf der Straßenseite im neuen Ortskern ab 2017/18 Platz für Wohnen und Geschäfte, vielleicht auch Gastronomie sein wird.

Wie gut steht Straßwalchens Ortskern da? Was fehlt?
FRIEDRICH KREIL: Wir brauchen weniger Wettbüros – davon haben wir vier – und mehr Textilgeschäfte. In den letzten 20 Jahren haben etwa die Hälfte unserer 30 Gasthäuser und Wirte zugesperrt. Was uns fehlt, ist gut-bürgerliche Küche. Jetzt haben wir Cafés, Imbisse und den Kirchenwirt, den man sehr empfehlen kann, aber man bekommt bei uns kaum wo einen Bauernschmaus oder ein Schnitzel. Wir hatten mal eine Aktion, bei der die Wirte den "roten Teppich" für die Gäste ausgerollt hatten. Gebracht hat das aber nichts.

Warum nicht?

FRIEDRICH KREIL: Vielleicht hätte man daran denken sollen, die Küchenphilosophie oder die Freundlichkeit des Servicepersonales zu revolutionieren.

Ortskernbelebung braucht Unternehmer, die ein Angebot schaffen, und Konsumenten, die es nutzen. Inwieweit kann die Politik hier unterstützend eingreifen?
FRIEDRICH KREIL: Ortskernbelebung kann nur funktionieren, wenn alle mitmachen, die Gemeinde kann das sicher nicht alleine machen. Was wir tun können, ist, die nötige Infrastruktur zu schaffen. Bei uns hinkt es beim Verkehr, das heißt, wir brauchen mehr geschützte Übergänge für Fußgänger. Es gibt auch den Wunsch, den Bach zu überdecken, um damit Platz für Fußgänger zu schaffen. Unser Hainbach ist zwar nicht schön, aber man könnte etwas daraus machen.

Wenn Sie sich den Ortskern heute anschauen und fünf Jahre nach vorne denken: Wie wird er sich bis dahin verändert haben?

FRIEDRICH KREIL: Der Marktplatz wird schöner sein, kosmetisch auf Vordermann gebracht, neu ausgestaltet, vielleicht mit neuer Fenstergestaltung. Das Objekt der Gärtnerei wird generalsaniert sein – genauso wie die Kirchenstiege. Und wir werden einen Durchgang vom Marktplatz auf den Kriechbaum-Parkplatz haben, der unseren Kunden und Besuchern den langen Umweg ersparen wird, den sie heute gehen müssen.

Lesen Sie auch: KOMMENTAR: Fußgänger erobern die Straßen zurück

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