Wolfgang Steininger
"Erholung für Kultur- und Kinoszene erst 2023"
FREISTADT. Jene Betriebe, die wegen des Lockdowns mit 3. November zusperren mussten, bekommen vom Staat bis zu 80 Prozent des Umsatzes aus dem November 2019. "Damit haben wir ein Instrument, um die Betriebe durch diese schwierige Zeit zu bringen“, sagt die Bundesministerin für Tourismus, Elisabeth Köstinger.
Wolfgang Steininger, Kinobetreiber und Obmann der Local-Bühne Freistadt, hält diese Entscheidung der Regierung – die sich vorerst auf den November beschränkt – für eine gute Lösung. "Auch wenn ich nicht denke, dass wir Anfang Dezember schon wieder aufsperren dürfen." Vielmehr glaubt er, dass der Kultur- und Veranstaltungsszene eine weitaus längere Durststrecke ins Haus stehen werde. "Ich rechne erst im Jahr 2023 mit einer Erholung." Das Niveau aus der Prä-Corona-Zeit wird seiner Meinung nach also erst in drei Jahren wieder erreicht.
Was den Filmbereich betrifft, so schaut es momentan trist aus. "Es befinden sich zwar einige Filme in der Pipeline, aber es gibt noch keine Starts." Der Grund liegt auf der Hand: Die Filme werden hauptsächlich in den USA produziert und auch dort gibt es derzeit keinen Kinobetrieb.
Die für November geplanten Kulturveranstaltungen der Local-Bühne wurden alle abgesagt und verschoben. Die Planung für 2021 läuft jedoch wie gewohnt. Die großen Fixpunkte wie der Kabarettpreis "Freistädter Frischling" oder das Festival "Der Neue Heimatfilm" sollen – wenn es die Pandemie zulässt – auch im nächsten Jahr stattfinden. Ob da allerdings auch das Publikum wieder kommt, steht in den Sternen. "Man muss beobachten, ob und wie sich das Freizeitverhalten der Menschen verändert", sagt Steininger. Viele hätten sich während Corona eine Sauna eingebaut, einen Weinkeller eingerichtet und sich aufs Streamen von Videos in den eigenen vier Wänden verlegt. "Das ist ein Faktor, der nicht zu vernachlässigen ist."
Doch Steininger will nicht raunzen und jammern. Er und sein Team bereiten sich auf den Normalbetrieb vor. Bester Beweis: Soeben wurde ein neuer Filmprojektor im Wert von 40.000 Euro angeschafft. "Wir investieren in die Zukunft, weil ich grundsätzlich keine Bedenken habe, dass wir halbwegs gut aus der Krise kommen."
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