36. Auflage
Festival "Der Neue Heimatfilm" in Freistadt

Szene aus dem Film "Riceboy sleeps" | Foto: Screen Media
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  • Szene aus dem Film "Riceboy sleeps"
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Von Mittwoch, 23., bis Sonntag, 27. August, zeigt das 36. Filmfestival Freistadt mehr als 40 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme zum Thema Heimat. Je sechs Filme sind im Wettbewerb um den Spielfilmpreis und den Dokumentarfilmpreis der Stadt Freistadt vertreten. Filmschaffende aus dem In- und Ausland treffen in Freistadt auf ein interessiertes Publikum.

FREISTADT. Heimat ist ein umkämpfter Begriff. Oft vereinnahmt und missbraucht von der politischen Rechten – was in den vergangenen Wochen sogar so weit ging, dass sich die rechtsradikale NPD in Deutschland in „Die Heimat“ umbenannte – wird „Heimat“ zum ausgrenzenden Begriff und teilt ein in die „Normalen“ und die „Anderen“. Die Diskussion um den Heimatbegriff ist aber so weit verzweigt, dass er sich jeder eindeutigen Definition entzieht. Und das ist gut so. Noch dazu ist er – wie Max Frisch schon feststellte – unübersetzbar, was auch das Festivalteam in Diskussionen und Verhandlungen mit internationalen Filmemachern immer wieder bemerkt.

Offener Heimatbegriff

Seit Jahrzehnten ist der Heimatbegriff des Festivals in Freistadt ein offener. Die zahlreichen Bedeutungsfacetten und Verwendungszusammenhänge finden sich im Programm wieder. Bei den „Freistädter Heimatfilmen“ wird Heimat nicht als Kulisse verstanden. Nein, es ist ein Lebenszusammenhang, ein Element aktiver Auseinandersetzung. Eine Auseinandersetzung mit der eigenen Familie, der ersten Heimat für viele, wie in den Filmen "Riceboy Sleeps" oder "Stille Liv". Eine Auseinandersetzung , die schmerzen kann - mit gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen ("Inshallah Walad"). Und eine Auseinandersetzung mit dem Erbe der eigenen Heimat, ganz konkret in der Region wie im Eröffnungsfilm "Wer hat Angst vor Braunau?", dem neuen Film des Salzburger Regisseurs Günter Schwaiger.

Italien-Schwerpunkt

Aber auch das Festival selbst kann Heimat werden – wie für viele der gern wiederkehrenden Gäste. Es hat sich über die Jahre zum kulturellen Ankerpunkt für den italienischen Film entwickelt, der seit 1993 fix im Festivalprogramm vertreten ist. Zum 30-jährigen Jubiläum des Italien-Schwerpunkts fokussiert das Heimatfilmfestival in der Retrospektive nicht auf das Werk eines einzelnen Filmemachers, sondern auf das Produktions- und Distributionskollektiv Zalab, das seit Jahren ein Dauergast in Freistadt und heuer mit fünf Dokumentarfilmen präsent ist. Abgerundet wird das Programm mit drei Spielfilmen, deren Handlungen am Wasser ("Po-Delta", "Lagune von Venedig" und "Grado") situiert sind, und einem Rückblick der beiden Kuratoren Markus Vorauer und Michael Aichmayr unter dem Titel "Un viaggio in italia".

Gespräche, Musik und Ausstellung

Das Publikum erwarten fünf Festivaltage voller Gespräche, Diskussionen und natürlich Kino. Und auch die Gastfreundschaft als wichtiges Element von Heimat wird in Freistadt hochgehalten: Auch 2023 werden wieder viele, auch internationale, Filmgäste in Freistadt empfangen und die Salzgasse in der Altstadt mit dem Kino, dem Salzhof und mit dem Festivalrestaurant, bekocht vom Team des Gelben Krokodils in Linz, zum Treffpunkt für cineastisches Publikum aus ganz Österreich. Das Rahmenprogramm mit Konzerten von Der Nino aus Wien und Kaja Kalea, der Fotoausstellung Rural Shades des Linzer Medienkünstler Hasan Ulukisa und einem Filmkritik-Workshop mit der Kulturjournalistin Nora Bruckmüller ergänzen das filmische Angebot.

Szene aus dem Film "Riceboy sleeps" | Foto: Screen Media
Szene aus "Wer hat Angst vor Braunau?" | Foto: DimDimFilm
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Foto: Cityfoto
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