Einsamkeit zu Weihnachten
Wenn Geschenke zur Nebensache werden
PREGARTEN. Für Menschen, die an Heilig Abend alleine sind, ist Weihnachten wohl kaum die schönste Zeit im Jahr. In vielen Gemeinden im Bezirk kümmern sich Pfarre und diverse Vereine deshalb um Menschen, die keine Angehörigen mehr haben, damit sie am 24. Dezember etwas weniger Einsamkeit verspüren. "Die Pfadfinder bringen solchen Menschen am Vormittag des Heiligen Abends beispielsweise das Friedenslicht. Einige werden von Mitarbeitern der Pfarre besucht und auch das Nachbarschaftsnetz funktioniert sehr gut, sodass sich oft auch Nachbarn um einsame Menschen kümmern", erzählt der Pregartner Pfarrer August Aichhorn.
Gesellschaft: das größte Geschenk
Manches Alleinsein ist durch tragische Schicksalsschläge wie Todesfälle in der Familie besonders schwer. Auch Schwierigkeiten in der Partnerschaft sind zur Weihnacht eine besondere Herausforderung. "Als Pfarre versuchen wir über die Feiertage, abgestimmt auf verschiedene Altersgruppen, eine Zeit und einen Ort der Geborgenheit und des gemeinsamen Feierns zu bieten", sagt Aichhorn. Alleinstehende werden auch von ihm persönlich besucht, wenn er weiß, dass sie ganz alleine sind. "Auch wenn es nur für eine kurze Zeit ist, ist das für viele Menschen doch eine sehr wichtige Begegnung". Der Mensch als Beziehungswesen braucht immer den Mitmenschen, damit es ihm gut geht, gerade zu Weihnachten. "Dafür Sorge zu tragen, ist eine sehr wichtige Aufgabe", so der Geistliche. "Armut und Einsamkeit werden oft versteckt. Für betroffene Menschen ist es nicht so leicht, sich das einzugestehen oder es mit anderen zu teilen. Ich wünschte, wir hätten noch mehr Blick füreinander, damit zu Weihnachten niemand ganz allein sein muss".
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