Gewitter im Kopf
FREISTADT, BEZIRK. Leider werden viele Menschen von chronischen Kopfschmerzen geplagt. "Diese Schmerzkrankheit bewirkt nicht nur organische, sondern auch psychosoziale Veränderungen. Für eine erfolgreiche Behandlung ist es wichtig, beide Arten der Veränderung zu sehen und zu behandeln", weiß die Psychologin am Landeskrankenhaus Freistadt, Magister Karoline Fischer-Hummer.
Patienten, die über Monate oder Jahre unter chronischen Schmerzen leiden, zeigen jeweils auch gewisse psychologische Probleme und ungünstige Verhaltensgewohnheiten, wie Schmerzmittelsucht, extremes Inaktivsein, Rückzugsverhalten und Depression. "Bei chronischen Schmerzen spielen deshalb psychologische Faktoren einewichtige Rolle", so die Klinische- und Gesundheitspsychologin weiter. Die psychologische Schmerzbehandlung setzt an verschiedenen Ebenen an. Häufig ist Entspannungstraining, beispielsweise Progressive Muskelentspannung, nützlich. Karoline Fischer-Hummer: "Ziel ist es, Muskelanspannungen, die zu Schmerzen führen können, zu erkennen und das bewusste Entspannen zu erlernen. Durch gezielte Entspannung entsteht ein neues Lebensgefühl. In wenigen Minuten ist man erholt und gelassen."
Biofeedback kann helfen
Viele Studien zeigen, dass bei Spannungskopfschmerz, Rücken- und Nackenschmerzen sowie Migräne Biofeedbacktraining sehr hilfreich sein kann. Biofeedback erfasst physiologische Vorgänge wie Muskelspannung, Atmung, Hautleitwert, Pulsfrequenz. Diese Vorgänge werden den Patienten optisch und akustisch am Bildschirm rückgemeldet, und diese haben die Möglichkeit, eine bewusste Kontrolle darüber zu gewinnen. Ziel dieser Methode ist es, zu lernen, Körperfunktionen willentlich zu beeinflussen und so dem Schmerz entgegenwirken zu können. Auch bei Kindern kann Biofeedback angewendet werden.
Das Autogene Training wiederum stellt ein verbreitetes und leicht zugängliches Verfahren dar. Nach einem aht bis zwölf Wochen regelmäßigem Training beginnt sich der gewünschte Effekt der Entspannung einzustellen.
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