Schlank schummeln

Primar Norbert Fritsch | Foto: gespag
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FREISTADT. Bereits Kaiserin Sisi tat es, Superstars wie Eva Longoria und Beyoncé schwören darauf, und immer mehr Frauen machen es ihnen nach: Sie zaubern sich mit körperformender Wäsche, sogenannter „Shapewear“, tolle Kurven und mogeln überflüssige Kilos weg. Zu exzessiv eingesetzt kann diese Unterwäsche aber ernsthafte gesundheitliche Probleme auslösen. Experten am Landeskrankenhaus Freistadt klären auf.
Im LKH Freistadt beschäftigen sich die Mediziner im Rahmen des medizinischen Schwerpunktes Gastroenterologie (Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sowie der damit verbundenen Organe Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse) umfassend mit dieser Problematik. Und die hat es in sich: „Gerade im Bauchbereich übt die körperformende Wäsche enormen Druck auf die inneren Organe aus“, erklärt Primar Norbert Fritsch,L eiter der Abteilung für Innere Medizin am LKH Freistadt. „Das betrifft Dick- und Dünndarm ebenso wie Magen, Lunge und Blase.“
Der Druck auf die Verdauungsorgane kann zu Sodbrennen führen. Dies kann in weiterer Folge Ösophagitis, also eine schmerzhafte Entzündung der Schleimhäute von Magen und Speiseröhre, auslösen. Belastet die Shapewear die Blase, das heißt. durch eine behinderte Harnblasenfüllung, kann es zu einer Störung bei der Harnentleerung kommen. Zudem können die Körperformer die Rumpfmuskulatur derart schwächen, dass sich Bauch und Rückenmuskeln zurückbilden.

Auch die Auswirkungen der Shapewear auf die Beine können gravierend sein. „Zu eng sitzende Höschen verringern die Blutzirkulation in den Beinen“, informiert der Experte. Das kann Krampfadern oder im schlimmsten Fall sogar Blutgerinnsel nach sich ziehen.
Vor allem beim Sitzen verstärkt sich der Druck der Wäsche: Schmerzen oder ein Taubheitsgefühl in den Beinen sind als Alarmzeichen zu sehen, die Wäsche im Schrank zu lassen.
Wer dennoch nicht auf den großen Auftritt im engen Cocktailkleid verzichten will, sollte auf die richtige Größe der körperformenden Wäsche achten. Als Grundregel gilt: sobald die Enden einschneiden, ist sie zu klein und damit bedenklich für die Gesundheit. „Und schließlich gilt: wer sich nur manchmal in die richtige Form schummelt, wird wohl kein Problem bekommen. Der tägliche Gebrauch der Schummelwäsche sollte aber gründlich überlegt werden“, bekräftigt Primar Fritsch.

Primar Norbert Fritsch | Foto: gespag
Zu enge Wäsche kann gravierende gesundheitliche Auswirkungen haben | Foto: Werner Heiber/Fotolia
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