44-jähriger MS-Patient träumt von Kabinenlift

Seit 1998 ist Günther Desl an den Rollstuhl gefesselt.	 Er ist jedoch keiner, der mit seinem Schicksal hadert, sondern positiv in die Zukunft schaut. „Man darf sich nicht hängenlassen“, sagt er.
  • Seit 1998 ist Günther Desl an den Rollstuhl gefesselt. Er ist jedoch keiner, der mit seinem Schicksal hadert, sondern positiv in die Zukunft schaut. „Man darf sich nicht hängenlassen“, sagt er.
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NEUMARKT. Günther Desl war in allen Richtungen begünstigt. Er erlebte eine glückliche Kindheit, war in seinem Job erfolgreich – unter anderem nahm er an der Berufsolympiade der Starkstromelektriker teil – und er lebte sein Leben. „Ich war Sportler, Tänzer, DJ und Motorradfahrer. Ich habe nichts ausgelassen“, sagt der 44-jährige Neumarkter aus der Ortschaft Schall. Auch beziehungsmäßig fand er sein Glück. 1993 wurde geheiratet. Die große Leichtigkeit endete allerdings abrupt: Nur wenige Wochen nach der Hochzeit erhielt Desl die niederschmetternde Diagnose: Multiple Sklerose. 1998 landete er im Rollstuhl, fünf Jahre später ging die Beziehung in Brüche. Genauso wie eine weitere Partnerschaft, der ein inzwischen vierjähriger Junge entstammt.

Rückblick ohne Gram
Wenn Günther Desl aus seinem Leben erzählt, dann tut er das ohne Gram. „Ich lebe gerne und lebe jeden Tag so, als wäre es mein letzter“, sagt er. „Man darf sich nicht hängenlassen, man muss immer nach vorne schauen.“ So gesehen geht es Günther Desl vermutlich besser als vielen anderen, die keine körperlichen Gebrechen haben.
Doch eines schmerzt ihn schon sehr: „Dass ich ohne Hilfe nicht mehr in den ersten Stock meines Hauses komme, das ich selbst geplant und gebaut habe, das tut wirklich weh.“ Es ist ihm nicht mehr möglich, sich aus eigener Kraft vom Rollstuhl auf den Sitz des Treppenliftes zu hieven. „Mein Traum ist ein Kabinenlift, aber das ist finanziell natürlich überhaupt nicht drinnen.“ Seine Rente, die er seit 1996 bezieht, gibt eine derartige Investition bei weitem nicht her.
Besonders im Spätherbst und Winter wäre er gerne einen Stock höher: „Dort hätte ich im Gegensatz zum Erdgeschoß ein paar Sonnenstrahlen.“
Die BezirksRundschau Freistadt hat das Schicksal von Günter Desl sehr bewegt und bittet um Ihre Mithilfe. Vielleicht können wir gemeinsam die finanzielle Basis dafür legen, dass sich der Neumarkter seinen großen Traum tatsächlich erfüllen kann.

SPENDENKONTO:
Mit Hilfe der Leser möchte der BezirksRundschau-Christkind-Verein im Bezirk Freistadt mithelfen, einen Kabinenlift für Günther Desl aus Schall (Gemeinde Neumarkt) zu finanzieren. Richten Sie Ihre Geldspende mit dem Kennwort FREISTADT bitte auf folgendes Konto bei der Raiffeisenlandesbank:
IBAN: AT78 3400 0000 0277 7720
SWIFT: RZOOAT2L
Hinweis: Erlagscheine für die BezirksRundschau-Christkind-Aktion liegen in allen Raiffeisenbanken in OÖ auf.

ZUR SACHE:
Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste neurologische Erkrankung, die im jungen Erwachsenenalter zu bleibender Behinderung führen kann. Es handelt sich dabei um eine immunvermittelte, chronisch entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems. Bei MS betrifft die Autoimmunreaktion vor allem die sogenannten Myelinscheiden, die die Nervenzellen gleichsam als Isolierschicht umgeben. Aber auch die Nervenzellen selbst werden beschädigt.
Schätzungen zufolge sind weltweit etwa zwei bis 2,5 Millionen Menschen von MS betroffen. In Österreich geht man von derzeit etwa 12.500 MS-Kranken aus. Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) von MS ist in den vergangenen zehn Jahren angestiegen, was unter anderem auch auf die verbesserte Diagnostik und die längere Lebenserwartung zurückzuführen ist. Das Haupterkrankungsalter liegt zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr.
MS ist nicht heilbar. Ziel der Therapie ist deshalb, dem Betroffenen eine möglichst hohe Lebensqualität zu erhalten. (Quelle: netdoktor.at)

Jeder Euro ist gut angelegt

(Kommentar von Roland Wolf)
Spenden kann man für viele Projekte – und fast alle sind wichtig. Immer mehr Menschen wollen aber wissen, was mit ihrem Geld tatsächlich passiert. Das ist der Grund, warum sich die BezirksRundschau in allen Regionen des Landes jeweils konkrete Schicksale aussucht, denen die Spenden zugutekommen. Heuer wollen wir Günther Desl aus Neumarkt unterstützen, dessen positiver Umgang mit seiner schweren Krankheit tief beeindruckt. Wer sich also noch nicht entschieden hat, wen er heuer zusätzlich beschenken möchte, sollte sich den Leidensweg des 44-jährigen Mannes aus Schall vor Augen führen. Jeder Euro ist willkommen und gut angelegt! Vielleicht können wir mithelfen, seinen großen Traum tatsächlich zu verwirklichen! Besonders großzügige Spender holen wir – wenn sie das wollen – auch heuer vor den Vorhang.

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