Detailplanung für Stadtbahn
Alles wartet auf die Unterschrift aus Wien

- Modernes Design: Auf der Stadtbahn Linz-Gallneukirchen-Pregarten sollen sogenannte "Tram-Trains" zum Einsatz kommen.
- Foto: Verkehrsbetriebe Karlsruhe
- hochgeladen von Roland Wolf
Wird es endlich ernst mit der neuen Schiene ins Mühlviertel? Der Ball liegt derzeit beim Ministerium in Wien.
LINZ, GALLNEUKIRCHEN, PREGARTEN. Vorstudien haben für die Stadtbahn von Linz über Gallneukirchen nach Pregarten ein tägliches Potenzial von mindestens 15.000 Fahrgästen aufgezeigt. "Deswegen ist der Wunsch in der Region nach einer schnellen Anbindung an die Öffentlichen Verkehrsmittel im Zentralraum groß", sagt SPÖ-Bezirksparteichef Michael Lindner.
Bestätigt wird der Wunsch nach einer Stadtbahn (früher: "Regiotram") auch von Kommunalpolitikern der betroffenen Gemeinden.
Angespannte Situation entlasten
"Dieses Projekt ist für unsere Region enorm wichtig und könnte die angespannte Verkehrssituation auf der S 10 beziehungsweise auf der A 7 entlasten", sagt Pregartens Bürgermeister Fritz Robeischl (ÖVP). "Die Pendler werden allerdings nur dann auf den Öffentlichen Verkehr umsteigen, wenn die Fahrzeit nach Linz attraktiv ist." In Pregarten ist für die Umsteiger eine Erweiterung der bestehenden Park-and-Ride-Anlage vorgesehen. Für Robeischls Amtskollegen aus Unterweitersdorf, Günther Zillner (SPÖ), ist es "ein Gebot der Stunde, den Öffentlichen Verkehr zu forcieren". Er zeigt sich allerdings irritiert, dass das erste Vorprojekt nur bis Linz-Auhof geplant werden soll und das zweite Teilstück offenbar erst später. "Ich hoffe, dass dadurch keine Verzögerung eintritt." Tatsächlich finden die Planungen in zwei Phasen statt, wie das Büro von FPÖ-Landesrat Günther Steinkellner bestätigt. Phase eins betrifft den innerstädtischen Bereich in Linz: Es geht um die Anbindung des Mühlkreisbahnhofes sowie des Scienceparks in Auhof. Um Zeit zu sparen, wird dieser Abschnitt um vier Monate vorgezogen. Danach wird die Strecke vom Sciencepark bis Gallneukirchen und Pregarten geplant.
Absichtserklärung nötig
"Um die Planungsleistungen ausschreiben zu können, benötigen wir allerdings eine Absichtserklärung des Bundes, da es zu den einzelnen Abschnitten sowohl bei der Planung als auch beim Bau verschiedene Finanzierungsanteile von Bund, Land und Gemeinden gibt", sagt Landesrat Steinkellner. Laut ihm laufen derzeit "gute Gespräche" mit der zuständigen Bundesministerin Leonore Gewessler (Die Grünen). Steinkellner hofft, dass die Verhandlungen bald in einem unterschriebenen "Memorandum of Understanding" münden. Die aktuellen Rahmenbedingungen umfassen unter anderem das Erstellen der Unterlagen für das Vorprojekt, das Einreichprojekt und die Machtbarkeitsstudie Urfahr. Ob die Stadtbahn einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterzogen werden muss, steht noch nicht fest. Das ist laut Büro Steinkellner abhängig von den Streckenabschnitten.
Moderne "Tram-Trains"
Auf der künftigen Stadtbahn Linz-Gallneukirchen-Pregarten sollen sogenannte "Tram-Trains" zum Einsatz kommen. "Das sind Fahrzeuge, die innerstädtisch als Straßenbahn und außerhalb als Eisenbahn verkehren und daher auch für beide Systeme zugelassen sind", erklärt Landesrat Steinkellner. In Deutschland haben sich fünf Verkehrsunternehmen zusammengetan, um solche Fahrzeuge gemeinsam auszuschreiben. Diesem Konsortium haben sich das Land Oberösterreich sowie das Land Salzburg angeschlossen. Insgesamt geht es dabei um ein Bestellvolumen von mehr als 400 Fahrzeugen. "Das bedeutet neben anderen Vorteilen eine Kostenersparnis von rund 1,3 Millionen Euro pro Fahrzeug", sagt Steinkellner. Die Beschaffung der ersten 20 Garnituren bis 2030 als Fixbestellung sowie von weiteren 50 Fahrzeugen als Option wurde bereits im Jänner 2020 vom Oö. Landtag beschlossen.




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