Selbstbedienungsladen St. Leonhard
Cornelia Wahlmüller bietet Gutes vom Bauernhof
Der Hofladen am Gelände der Familie Wahlmüller in St. Leonhard bei Freistadt überzeugt nicht nur mit einer großen Auswahl regionaler Produkte, sondern lockt auch Wanderer und Radfahrer zum gemütlichen Verweilen.
ST. LEONHARD. Aufgewachsen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Gutau, ist Cornelia Wahlmüller seit jeher ein Naturmensch. Vor zwölf Jahren kaufte sie sich mit ihrem damaligen Lebenspartner einen idyllisch gelegenen Hof in der Ortschaft Promenedt in St. Leonhard bei Freistadt. "Die Vorbesitzer haben den Hof verkauft, weil sie keine Nachkommen hatten", erzählt die dreifache Mutter. Mit zahlreichen Tieren – darunter Kühe, Schafe, Pferde, Truthähne, Katzen und Hund – lebt sie seitdem ihren Traum von der Landwirtschaft aus. Schon seit den Anfängen setzt Wahlmüller dabei auf die Direktvermarktung. "Früher habe ich unsere hofeigenen Produkte noch selbst ausgeliefert." Die Idee, einen Selbstbedienungsladen zu errichten, kam schließlich vom Vater der mittlerweile 36-Jährigen.
Mountainbike-Strecke als Anlass
"Direkt neben unserem Hof wurde eine neue Moutainbike-Strecke, die M 10, gelegt. Wir dachten uns, wir könnten diese ja als Anlass sehen, um unsere Produkte ab Hof zu verkaufen", erzählt Wahlmüller. "Ich dachte mir, ich muss das jetzt riskieren, wenn es nichts wird, nutzen wir den Selbstbedienungsladen eben als Gartenhütte." Die Sorgen stellten sich jedoch als unberechtigt heraus, denn wie die Landwirtin berichtet, funktioniert das Konzept bestens: "Es sind wie erwartet häufig Wanderer und Mountainbiker, die bei uns einkaufen, aber es kommen auch viele mit dem Auto. Von Jahr zu Jahr werden es mehr Kunden."
Auch andere kommen zum Zug
Damit Cornelia Wahlmüller in ihrem Selbstbedienungsladen ein größeres Sortiment anbieten kann, gibt es in den Regalen nicht nur Waren aus eigener Produktion, sondern es kommen auch andere regionale Anbieter zum Zug.
"Die Milchprodukte habe ich zum Beispiel vom Betrieb meiner Eltern in Gutau, den Honig liefert mir mein Nachbar. Von unserem eigenen Hof gibt es Fleisch, Wurst, Speck, Säfte, Marmelade, Eier, Speck, Nudeln und Dinkelreis sowie je nach Saison Kartoffeln und Gemüse."
Damit bleibt nicht nur die Wertschöpfungskette in der Heimat, sondern es ist auch praktisch: "Wenn etwas leer ist, brauche nur kurz anzurufen und wenige Zeit später kommt Nachschub." Langweilig soll es im Selbstbedienungsladen auf jeden Fall nicht werden: "Ich probiere gerne neue Sachen aus, sonst wird es für die Kunden irgendwann fad." Generell meint Wahlmüller:
"Mit dem Einräumen allein ist es im Hofladen nicht getan. Wir betreuen unsere Kunden auch sehr gerne und gehen auf individuelle Kundenwünsche ein."
Barrierefrei zugänglich
Besonders am Hofladen der Familie Wahlmüller ist außerdem, dass er mit einem Getränkekühlschrank und einer gemütlichen Indoor- sowie einer Outdoor-Tischgarnitur ausgestattet ist. Unmittelbar daneben befindet sich eine WC-Anlage. "Wanderer und Mountainbiker haben so die Möglichkeit, unseren Hofladen auch als Raststation zu nutzen." Der Selbstbedienungsladen ist außerdem barrierefrei zugänglich und ermöglicht auch Rollstuhlfahrern ein unbeschwertes Einkaufen.
Faire Preise
Der Familie Wahlmüller liegt eine angemessene Preispolitik am Herzen.
"Mir ist es wichtig, dass sich die Produkte bei uns jeder leisten kann, ich achte darauf, dass die Preise fair und nicht überteuert sind."
Im Hofladen wird übrigens auf die Zahlungsmoral der Kunden vertraut: "Es gibt ein Buch zum Einschreiben der Produkte, die man kauft, und eine Geldkassa. Das funktioniert so sehr gut, zur Sicherheit habe ich zwar schon eine Kamera, aber unsere Kunden sind vertrauensvoll. Außerdem wohnen wir direkt daneben und sehen meistens, wer einkaufen kommt."
Zusammenhalt in der Familie
Neben all den schönen Seiten der Landwirtschaft und der Direktvermarktung, von denen Cornelia Wahlmüller schwärmt, erzählt sie auch von stressigen Erntezeiten und arbeitsreichen Wochenenden. "Das Ganze ist eigentlich nur möglich durch den Zusammenhalt in meiner Familie. Bei uns helfen wirklich alle mit, meine Eltern, meine Schwiegereltern, mein Lebensgefährte Gerhard und meine drei Kinder."
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