Erste Beisetzung für "Sternenkinder" in Freistadt
FREISTADT. „Sternenkinder“ werden Kinder genannt, die während der Schwangerschaft oder kurz nach ihrer Geburt gestorben sind. Der Umgang mit dieser für die Eltern und Familien sensiblen und meist sehr belastenden Situation hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend geändert – auch am Landes-Krankenhaus Freistadt. Am 7. April fand die erste Beisetzung von Sternenkindern im konfessionsneutralen Gemeinschaftsgrab am Freistädter Friedhof statt.
Im neuen Gemeinschaftsgrab werden all jene im Freistädter Spital verstorbenen Kinder beigesetzt, die nicht von ihren Eltern bestattet wurden. „Dies bezieht sich auf die Beisetzung von Kindern, die tot zur Welt kamen und unter 500 Gramm wiegen", erklärt Hebamme Barbara Röblreiter.
In den vergangenen Jahren hat sich im Verständnis und im Umgang mit Eltern und
Angehörigen, die eine Fehl- oder Totgeburt erleben mussten, viel getan. „Ein Kind so früh zu verlieren heißt Abschied nehmen – Abschied von einer Zukunft mit diesem Kind", sagt Krankenhaus-Seelsorgerin Karin Hartmann. "Wir wissen, dass jeder auf seine Weise mit diesem Verlust umgeht."
Zweimal im Jahr ist eine konfessionsneutrale Beisetzung geplant. Die betroffenen Eltern erfahren den Termin, wenn sie noch im Krankenhaus sind. Der Termin der nächsten Beisetzung findet sich auch auf der Website des LKH Freistadt.
Vergangene Woche fand das erste Begräbnis beim Kindergrab am Freistädter Friedhof statt, das zuvor schon eine Gedenkstätte war. Entworfen wurde die Gedenkstätte vom ehemaligen Stadtpfarrer Franz Mayrhofer. Manfred Freudenthaler hat sie umgesetzt. Sie besteht aus zwei Stahltafeln, die ein Riss trennt. Auf beiden Tafeln steht der Text: „Von der Erde bist du genommen – in den Himmel kehrst du zurück.“
„Abschied am Beginn des Lebens“ – die Informationsbroschüren des LKH Freistadt zu Fehl- oder Totgeburten sollen die Eltern unterstützen. „Es ist für die Eltern vielleicht tröstend, dass ihr Kind – unabhängig, wann sie es verloren haben – im Gemeinschaftsgrab am Freistädter Friedhof beigesetzt wird", sagt Hartmann. "Es kann hilfreich sein, einen Ort zu haben, an den sie mit ihren Gefühlen und ihrer Trauer gehen können.“
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