BLAUDRUCK
EU unterstützt Färbergemeinde Gutau
GUTAU. Der Blaudruck – seit kurzem Unesco-Kulturerbe – ist das große Thema der 2.700-Einwohner-Gemeinde Gutau. Dort befindet sich nicht nur das einzige Färbermuseum Österreichs, sondern auch die „Zeugfärberei“, ein Verein von Kunstschaffenden und Textilinteressierten.
„Wir möchten den Indigo-Blaudruck mit der Gegenwart verbinden, indem wir allen Interessierten die Möglichkeit bieten, selbst in dieser Technik zu experimentieren und zu arbeiten", sagen Janina Wegscheider und Martin Lasinger, zwei Mitbegründer der Zeugfärberei. "Wichtig ist uns dabei die Erkundung umweltfreundlicher Verfahren und die Auseinandersetzung mit textilen Techniken.“ Interessierte können jeden letzten Sonntag im Monat in der „Offenen Werkstatt“ vorbeischauen und mitgebrachte Kleidungsstücke mit eigenen Motiven bedrucken.
Im Rahmen eines Interreg-Projektes zwischen Österreich und Tschechien wird der Ausbau der Infrastruktur der Zeugfärberei von der EU gefördert. Das Herzstück sind die beiden neuen Küpen (Färbebehälter) in der Färbewerkstatt und der Holzanbau zum Trocknen der Stoffe. Die künstlerisch gestaltete Außenfassade dieses Trockenturms wird auch als sichtbares Wahrzeichen des Blaudrucks in Gutau dienen. Dadurch können in Zukunft Workshops abgehalten werden und die Technik des Blaudrucks weiter verbreitet werden.
Auch im Färbermuseum werden im Rahmen des Projektes zwei Räume neu adaptiert. Zuvor soll aber noch der Ankauf des Färberhauses mit Unterstützung des Landes Oberösterreich über die Bühne gehen. Museumsvereinsobmann Alfred Atteneder freut sich: „Das gemeinsame Projekt ist für alle eine Win-win-Situation. Wir können unseren Gästen in Zukunft den Blaudruck auch in der Praxis zeigen, andererseits können die Workshopteilnehmer der Zeugfärberei bei uns die Tradition der Färberei kennenlernen.“
Bürgermeister Josef Lindner nimmt selbst an zahllosen Besprechungen und Aktivitäten teil. „Für die Färbergemeinde Gutau ist das Projekt ein Meilenstein. Ohne die EU, das Land Oberösterreich und die tatkräftige ehrenamtliche Mithilfe der zahlreichen Helfer wäre das nicht möglich gewesen."
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