Helmut Pürerfellner
Grünbacher gibt den Herzen den richtigen Rhythmus

Helmut Pürerfellner stammt aus der Gemeinde Grünbach und ist ein international gefragter Kardiologe. | Foto: Ordensklinikum Linz Elisabethinen
  • Helmut Pürerfellner stammt aus der Gemeinde Grünbach und ist ein international gefragter Kardiologe.
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Der gebürtige Grünbacher Helmut Pürerfellner (62) ist ein international gefragter Kardiologe.  Im Gespräch mit dem Mediziner fand die BezirksRundSchau Freistadt mehr über ihn und seinen Berufsalltag heraus.

GRÜNBACH. Rund 100.000 Mal pro Tag schlägt das Herz im Körper eines Menschen. Solange man mit diesem wichtigen Muskel keine Probleme hat, schenkt man ihm und seiner lebenserhaltenden Tätigkeit nicht viel Aufmerksamkeit. Einer, der sich aber schon fast sein ganzes Leben lang mit dem Herz, ganz besonders mit dem Herzrhythmus beschäftigt, ist Helmut Pürerfellner. Er ist Leiter der Rhythmologie und Elektrophysiologie am Ordensklinikum Linz Elisabethinen und ist viel in der Forschung und Entwicklung tätig. Unter anderem trug er maßgeblich dazu bei, Vorhofflimmern – die häufigste Herzrhythmusstörung – ohne gefährliche Nebenwirkungen zu behandeln.

Vom Leistungssport zur Medizin

Aufgewachsen ist Helmut Pürerfellner in der Ortschaft Rauchenödt in der Gemeinde Grünbach. Seine Jugend war vor allem vom Leistungssport geprägt. Er war Leichtathlet beim Verein ULC Linz und mischte österreichweit ganz vorne mit. So gewann er 20 Landesmeistertitel in den Jugend- undJuniorenbewerben über 100 bis 400 Meter und wurde in internationalen Wettbewerben eingesetzt. Mit 22 Jahren war dann aber Schluss. Der Grund? Sein Medizinstudium in Wien. "Hätte ich mit dem Leistungssport weitergemacht, hätte ich zehnmal pro Woche trainieren müssen, das wäre mit meinem Studium schwierig zu vereinbaren gewesen." Warum er sich damals überhaupt dazu entschlossen hatte, Medizin zu studieren, das weiß Pürerfellner noch ganz genau: "Ich wollte Medizin studieren, um Menschen helfen zu können." Diese Triebkraft hat sich auch im Laufe der vielen Dienstjahre nicht geändert:

"Probleme für andere lösen und Sachen besser machen, als sie vorher waren – das erfüllt mich nach wie vor und es gibt auch keinen Tag, an dem ich aufstehe und mir denke, es freut mich nicht zu arbeiten."

Europaweite Vertretung für Rhythmologen 

Mittlerweile ist der erfolgreiche Kardiologe seit 34 Jahren am Ordensklinikum Linz Elisabethinen beschäftigt. "Ich hätte mir schon vorstellen können, ein bis zwei Jahre ins Ausland zu gehen, aber es hat sich nie ergeben, weil ich mit dem kardiologischen Aufbau hier in Linz beschäftigt war. Wir haben in Österreich viel geforscht und Dinge zum ersten Mal gemacht. Dafür bin ich jetzt oft international unterwegs." Bis heute investiert Pürerfellner auch sehr viel Zeit in den medizinischen Nachwuchs. "Weiterbildung ist mir extrem wichtig, ich halte Vorträge im In- und Ausland und bin auch für die Kollegen am Ordensklinikum da." Pürerfellner hat 2005 an der Universität Graz habilitiert und trägt seit 2010 den vom Bundespräsidentden verliehenen Berufstitel "Universitätsprofessor". Außerdem engagiert er sich in der Europäischen Herzrhythmus-Gesellschaft (EHRA) und übernimmt ab September 2024 auch die Präsidentschaft. Damit vertritt er Rhythmologen in mehr als 60 Mitgliedstaaten.

"Niemals mehr gezweifelt"

Hand aufs Herz: Haben Sie es jemals bereut, Arzt zu werden? "Als junger Student habe ich mir manchmal gedacht, das ist zu technisch und zu weit weg vom Patienten. Aber seitdem ich Arzt bin, habe ich niemals mehr gezweifelt." Ein Geheimnis für den Weg zum guten Arzt hat er jedenfalls:

"Hart arbeiten. Man darf sich nicht zu schade sein, mehr zu arbeiten als es vom Dienstplan oder vom Vertrag vorgesehen ist. Ich arbeite nach wie vor auch am Abend nach meinem Job im Krankenhaus."

Außerdem brauche man ein Umfeld, das einen unterstützt, erwähnt er.

Zwei wichtige Bedeutungen

Pürerfellner lebt gemeinsam mit seiner Ehefrau Margarete, die ebenfalls aus Grünbach stammt und mit der der Mediziner schon gemeinsam die Schulbank drückte, in Engerwitzdorf. Er ist dreifacher Vater und widmet seine Freizeit dem Sport und der Musik. Der Mediziner ist Sänger sowie Obmann-Stellvertreter und Präsident beim Wartberger Chor Pro Musica. Der richtige Rhythmus hat für ihn also zwei wichtige Bedeutungen.

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